von G.F. Stöger
~ Abenteuer, Ausdauer, Erfolg, Teamwork ~
Sara und Luis waren mittlerweile gute Schwimmer geworden. Doch an diesem heißen Tag waren die Bärenzwillinge nicht aus der Höhle zu kriegen. Da hatte die Bärenmutter eine Idee: “Wie wäre es, wenn wir zum See gehen und eine Wasserrutsche bauen?” Sara schüttelte den Kopf: “Kann man auf dem Wasser rutschen? Ich hab gedacht, im Wasser muss man schwimmen.” Die Bärin lachte: “Eine Wasserrutsche führt INS Wasser.” “Als ob ich da Hilfe brauche!”, murrte Luis. “Na kommt, das macht Spaß!”, ermunterte die Bärenmama ihren Nachwuchs. Die Zwillinge ließen sich überreden.
Beim See angekommen fragte Sara: “Und wie macht man jetzt so eine Rutsche?” “Erstens baut man eine Rutsche und zweitens brauchen wir dafür noch ein paar Sachen”, erklärte die Bärin. “Wir gehen da hinten in den Wald. Da gibt es umgefallene Bäume. Die Rinde lässt sich leicht ablösen. Diese kleben wir mit Harz zusammen und …“ “Das ist ja voll viel Arbeit!”, beschwerte sich Luis. “Stimmt, aber erstens ist der Spaß nachher umso größer und zweitens können wir die Rutsche stehen lassen für das nächste Mal. Meine Mama hat mir damals gezeigt, wie es geht und jetzt bringe ich es euch bei!”, beruhigte ihn seine Mutter.
Die Bärin zeigte den Zwillingen, wie man die nötigen Baumstämme entrindet und das Harz anbringt, um die Teile zusammenzukleben. “So. Jetzt wisst ihr, wie es geht und nun bauen wir die Rutsche vom Bach oben am Hügel bis hinunter zum See. Wir sollten zwei, drei Kurven einbauen. Ansonsten wird die Fahrt etwas zu rasant!“
Ein Rindenstück nach dem anderen schleppten die Bären den Hügel hinauf und klebten sie zusammen. Es war wirklich sehr heiß und anstrengend, obwohl es im Wald schattig war. Die Bärenmama hatte eine Jause dabei, worüber die Zwillinge äußerst froh waren. Einige Teile später waren sie mit der Rutsche beim See angekommen. Ein kleiner Fels trennte hier das Ufer vom Wasser. Es war eine tiefere Stelle. Das sei für die Landung notwendig, hatte die Bärin erklärt. Nun ging es rauf zum Start. Die Bärenmutter rückte das Anfangsstück mitten in den Bach hinein. Wasser flutete die Rutsche und fasziniert beobachteten Sara und Luis, wie es die Rinne bis zum See eroberte.
“Ihr seid dran!”, forderte die Bärin ihre Kinder auf. Luis zögerte, doch Sara ließ sich von ihrer Mutter zeigen, wie man richtig einsteigt. “Jetzt! Abstoßen!”, ermutigte diese Sara. Das Bärenmädchen drückte sich ab und das Rutschen begann. Immer schneller glitt Sara in Richtung See. In der ersten Kurve ertönte ein vernügtes Quietschen, das bis zur Landung nicht verhallte. Mit einem großen “Platsch!” landete Sara im Wasser und tauchte unter. Nachdem sie wieder an die Oberfläche gekommen war, rief sie: “Luis! Das ist soooo cool! Komm!” Luis wagte es nun ebenfalls. Mit einem “Wahhhhh!” flog er neben Sara ins Wasser. Den Rest des Nachmittags bekam die Bärin ihre Kinder nicht mehr von der Rutsche weg.
Fix und fertig schliefen die Bärenkinder an diesem Abend schnurstracks ein.
© G.F. Stöger 2022-02-21