Schamanismus – keine Scharlatanerie

Daniela Reinelt

von Daniela Reinelt

Story

Keine Ahnung, wie ich zu der Ansicht kam, dass Schamanismus etwas mit Scharlatanerie zu tun hat. Ich glaube, das rührt aus der Kindheit her. Ich kann es nur vermuten, wissen kann ich es nicht mehr. Meine Großmutter war eine sehr vorsichtige, sehr liebevolle aber auch sehr skeptische Frau. Sie wollte mich immer vor sogenannten “falschen” Personen schützen.

Vor einigen Jahren lernte ich persönlich einen Schamanen namens Vadim Tschenze kennen. Ich besuchte Seminare und lernte viele Webinare kennen. Dabei lernte ich, dass Schamanismus, wenn er von einem Profi praktiziert wird, durchaus richtig ist. Scharlatane gibt es in jedem Bereich. Diese machen ja auch die Kunst des Kartenlegens nieder.

Ich lernte erneut einen Schamanen kennen – Alberto Villoldo. Man ist dieser Mann echt Klasse. Er bringt nochmal ĂĽber zwanzig Jahre mehr Lebenserfahrung mit und ist weltbekannt. Er ist ĂĽber 70 Jahre jung und total fit. Besuche gerade ein Webinar bei ihm. Da habe ich etwas ganz Gigantisches gelernt. Wir sind alles nur Geschichtenerzähler. So wie ich hier meine Geschichten erzähle, erzählen wir immer nur unsere Geschichten. Was sind wir wirklich? Kennt Ihr folgende Aussagen auch selbst? “Ich bin krank.” Ich bin unglĂĽcklich.“ Das sind Sätze, die uns, wenn wir richtig hinschauen, nur herunterziehen. Solche Sätze wie: “Ich liebe.”, “Ich bin glĂĽcklich.” sind Sätze, die schon etwas in eine positivere Richtung gehen.

Ich mache jetzt mal eine Übung mit oder für Euch. Wer mitmachen möchte, setzt sich ganz locker hin und schließt die Augen. Beim Einatmen denkt Ihr bitte “ICH BIN.” und beim Ausatmen “MEIN ATEM.” Und das macht Ihr immer wieder ein paar mal hintereinander.

Im Anschluss spĂĽrt Ihr in Euch hinein. Wie fĂĽhlt Ihr Euch? Wie geht es Euch? Ich mache diese Ăśbung jeden Abend vor dem Schlafengehen. Ich schlaf dann sehr gut ein.

Und immer wenn mir solche negativen Sätze in den Kopf kommen, wie oben beschrieben, dann atme ich tief ein (ich bin) und beim Ausatmen (mein Atem).

Ich bin also mein Atem. Und alles andere sind meine erlebten Geschichten. Wenn wir einmal unser Körperhaus verlassen, dann sollte der letzte Gedanke “ICH BIN MEIN ATEM.” sein. Unsere Seele lebt weiter. Sie kann sich nur entwickeln, wenn wir unser Atem sind und die Vergangenheit liebevoll los- und ziehenlassen. Wir sind hier auf der Erde um “aufzuräumen”. Frieden mit der Vergangenheit zu schließen, sollte auf unserer To-do-Liste stehen.

Mit meiner Mutter, 93 Jahre, kann ich mich über spirituelle Dinge so auch über Schamanismus sehr gut unterhalten. Sie ist immer auf dem Laufenden und bildet sich und ihren Geist stets weiter. Unglaublich, wie man in diesem Alter noch Bücher “verschlingen” und den Inhalt sehr gut aufnehmen kann. Ich wünsche mir, dass ich auch noch so fit im Alter – ich werde nämlich 100 – und geistig sowohl als auch körperlich auf der Höhe bin.

Wenn ich so in mich hineinhöre, hab ich schon viel aufgeräumt. Es ist trotzdem immer noch viel zu tun. Ob da die 100 Jahre reichen? :-)

© Daniela Reinelt 2021-02-26

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