Scheiß Corona — mein Erlebnis damit

Meike Gschwendtner

von Meike Gschwendtner

Story

Als ich in den Zeitungen von dem Corona las, dachte ich mir das dies nie bis zu uns dringen wird. Leider falsch gedacht. Kurz nach dem Ausbruch auch in Österreich wurde bei mir ein Burnout und eine schwere Depression diagnostiziert. An Depressionen leide ich bereits seit neun langen Jahren. Corona erschwerte es ungemein unter die Leute zu kommen um meine Heilung voranzutreiben.

Man saß Zuhause, grübelte und wartete auf seinen Partner, der von der Arbeit nach Hause kommt. Den ganzen Sommer verbrachte ich damit zu mit meinen Ziegen über die ganze Scheiße zu reden. Kaum einer verstand, was ich gerade durchmachte. Ich fühlte mich allein und wollte am liebsten nicht mehr sein.

Manchmal traf ich jemanden im Kaffeehaus was mir total gefiel, aber im Herbst wurde alles wieder dicht gemacht. Ich fiel erneut wieder in eine Phase da es auch wieder schneller finster wurde. Am 19.10.2020 erhielt ich den Anruf, dass ich in St. Radegund ab Mittwoch meine Reha starten kann. Ich war voller Panik, denn eine neue Situation mit fremden Menschen brachte mich in meinen Gedanken um. Auch hier war Corona total lästig. Immer Maske tragen, außer man ist in seinem Zimmer, draußen oder man treibt Sport.

Mein Partner besuchte mich nur dreimal in den langen sechs Wochen, da die Gastronomie zu hatte und er nicht in die Klinik kommen durfte. Doch im Nachhinein war die Zeit dort ein Segen, nur ohne Corona wäre es viel besser gewesen. Nach dem Aufenthalt machte mir Corona wieder einen Strich durch die Rechnung. Es hatte alles zu und private Treffen waren untersagt.

Es gab mich, die Tiere und meinen Partner und ach ja und dessen Familie. Man begann wieder zu grübeln, wo das alles noch hinführen sollte und wie man seine Freunde am besten wieder trifft, um über alles zu quatschen.

Irgendwann beschloss ich zu schreiben und fing mit Feuer und Flamme sofort damit an. Ich löschte viel und war auch verzweifelt, ob ich mir da nicht einen Blödsinn einbilde. Dann kam eine E-Mail von Thalia, die mir wie ein Wink vorkam und ich meldete mich auf dieser Plattform an. Seit dem ist mir Corona schnuppe, denn ich habe etwas gefunden was mich zu etwas macht. Hier habe ich Follower und ich bin quasi wer. Ich bin auch sehr dankbar, dass meine Familie gesund durch die Zeit bisher gekommen ist, obwohl sie es alle hatten. Mein Vater war sogar im Krankenhaus da er ein Risikopatient ist, aber das Glück war einmal auf meiner / unserer Seite.Zum Abschluss gehört dennoch gesagt: Scheiß Corona, schleich dich endlich!

© Meike Gschwendtner 2021-05-05

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