Schlafen will ich – nur schlafen!

Oberbayerin

von Oberbayerin

Story

Seit Tagen bin ich müde. Hundemüde. Eine Müdigkeit, die sich bleiern an meinen Körper gehängt hat, und die sich nicht abschütteln lässt. Eine Müdigkeit, die mich lähmt, die jede Bewegung, jede Tätigkeit zur Qual werden lässt.

Einmal so richtig ausschlafen, dann ist morgen wieder alles gut. So mein Gedanke. So mein sehnlichster Wunsch.

Aber der erholsame Schlaf bleibt aus.

Mit einer Erschöpftheit, die körperlich schmerzt, schleppe ich mich ins Bett. Ziehe die Decke über den Kopf, blende die Gegenwart aus. Senke meine schweren Lider, in der Hoffnung, dass ein tiefer, traumloser Schlaf über mich kommt. Flehe es verzweifelt herbei.

Doch das Schließen der Augen ist wie das gleichzeitige Einschalten des Gedankenkreisels.


Ein Jahrmarktkarussell, wo auf jedem Holzpferdchen eine Sorge- oder eine Angst-Fratze sitzt und mich in Panik versetzt.

Die lähmende Jahrmarktmusik dringt in meine Ohren, lässt sie rauschen und dröhnen. Eine unheimliche Stimme beginnt zu singen:

„Du musst eine Lösung finden, es ist Deine Pflicht, Du musst Dich darum kümmern! Aber Du wirst es nicht schaffen, Du kannst das nicht!“


Ist der Sandmann oder die Sandfrau dann doch gnädig, und lässt mich in einen kurzen, unruhigen Schlaf fallen, kommen die Alpträume, die mich nass geschwitzt und mit Herzklopfen aufschrecken lassen.


Also stehe ich früh auf und bin tagsüber wieder müde.

Aber: Einmal so richtig ausschlafen…

© Oberbayerin 2022-07-30

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