von Svenja Lemke
Wir sind jährlich mit „viel“ Familie (meine Eltern, Tanten + Onkels, meine Geschwister und Kinder) in einen Freizeitpark gefahren. Leider ist es mittlerweile etwas eingeschlafen …
Der Freizeitpark ist toll, nicht so sehr überfüllt (also kaum „Schlange“ stehen) und viel zum „selber machen“ wie z.B. der Hexenpfad, Floß fahren, Schwebeenten paddeln, egal was, wir machen ja fast alles mit.
Gegessen wird zusammen, jeder hat etwas mitgebracht.
Bei einem Ausflug hat Carsten sich zum Abschluss noch ein kleines Boot geschnappt und paddelte gemütlich neben uns her. Keine Ahnung, was ihn geritten hat, jedenfalls holte er mit dem Paddel aus und wir bekamen eine gratis Dusche.
Bevor ich überhaupt darüber nachdachte, schmiss ich meine Tasche in Richtung Familie und rannte auf den, mittlerweile wegfahrenden Carsten zu.
Mit einem Satz war ich auf dem Boot, krallte mich an Carsten fest und wir landeten im Wasser.
(Wenn man die knietiefe, stinkende Brühe überhaupt Wasser nennen durfte. Ich übertreibe nicht, Carstens lange blonde Haare waren braun und erst, als er sie zum dritten Mal gewaschen hat, hatten sie wieder ihre natürliche Farbe).
Zum Glück wollten wir eh nach Hause. Am Auto angekommen war nun die große Frage: „Und was nun?“ So können wir nicht ins Auto steigen!
(blöd, für Kinder hat man doch meistens „Wechselwäsche“ dabei.)
Carsten sah das sehr pragmatisch, zog sich nackt aus und wickelte sich in die Hundedecke. Für mich blieb noch ein alter Pullover und eine Stofftasche.
Auf dem Heimweg wurde Carsten auf einmal langsamer und fragt mich seelenruhig: „Schatz, sag mal, brauchen wir nicht noch Zigaretten?“
Panisch sah ich ihn an „Sag mal, spinnst du? Fahr nach Hause!“
© Svenja Lemke 2025-06-16