Schlangl bekommt einen Bruder

Andrea Kirchler

von Andrea Kirchler

Story

Das muss natürlich erzählt werden! Schlangl, seit Babyzeiten der Begleiter unserer Tochter, hat einen Bruder bekommen. Der sieht genauso aus, also identisch. Nur der ist noch etwas Flauschiger. Klar, der war noch nie in der Waschmaschine und hat noch nichts mitgemacht :-)

Wie es dazu kam? Eine sehr gute Freundin hat als Babygeschenk den Schlangl bekommen. Sie wusste von unserer Tochter, dass sie genau so einen Hasen hat und den über alles liebt. Sie wollte uns also noch einen Schlangl schenken, damit wir einen in Reserve haben, falls Ersterer einmal das Zeitliche segnen sollte. Es war ein Sommertag, unsere Tochter kam aus ihrem Zimmer (mit ihrem Schlangl!) und sah in der Küche auf ihrem Frühstücksteller den Schlangl sitzen. Ihre Gesichtszüge drückten Verwirrung und Freude zugleich aus. Wie gibt’s das, dass da der Schlangl sitzt, wenn sie ihn in der Hand hält? Mama und Papa leisteten Aufklärung, dass ihr Schlangl jetzt einen Bruder bekommen hat. Nachdem der Neue noch sehr flauschig ist, heißt der jetzt “Flauschi” und der andere ist der “Original”.

Was glaubt ihr, mit wem sie schlafen geht? Mit beide, aber wenn “der Original” fehlt, dann läuft gar nix. Die Rollenverteilung sieht jetzt so aus: “Der Original” muss immer zum Schlafengehen mit und “der Flauschi” geht mit auf Reisen. Wanderungen, Ausflüge, Autofahrten etc; da darf nur der Flauschi mit und der Original bleibt zu Hause und wartet im Bett.

Zu Hause gespielt wird mit beide “Schlangis”. Apropos Schlangl, was läuft denn aktuell so mit Schlangl?

Brandaktuell ist, dass dem Schlangl die Haare gewaschen werden. Und zwar in der Abwasch ihrer Spieleküche. Heißt: Wenn wir brav sind, dann wird das leere Shampoo genommen, dass extra dafür aufbewahrt wird; und wenn wir etwas anstellen wollen, dann muss das ECHTE Kindershampoo her. Zwar nie geöffnet, aber dennoch vom Bad entnommen. Wenn Schlangl wirklich sehr dreckig ist, dann bekommt er eine ordentliche Wäsche im Geschirrspüler. Wenn ihm kalt ist, dann wird er in das Backrohr gesteckt. Und wenn Schlangl sein Essen aufwärmt, wird er in die Mikrowelle gesteckt. Neulich haben wir einen “Schlangl-Kuchen” gebacken. Das heißt: Schlangl kam in die Schüssel und da wurde fest umgerührt (Schlangl-Teig machen) und dann rein in den Ofen.

Dann kommt die Schlanglpflege. Neuerdings braucht er wieder Windeln. Es werden aber nicht mehr die Windeln von unserem Sohn entnommen, sondern die Mikrofasertücher von Mama und da wird er “gewickelt”. Eine Pflegecreme muss auch noch drauf (gedanklich wird schon wieder das Kinderbad-Kastl geöffnet…) und dann wird er in den Pyjama gesteckt, den Mama zuvor noch unserem Sohn ausgezogen hat. Aja und Zähneputzen muss er auch noch!

Was macht Schlangl draußen? Entweder hängt er an der Wäschespinne, sitzt in der Babyschaukel oder hängt mit seinem Ohr an der Strickleiter.

Das Schöne ist: mittlerweile kann sie Schlangl (den Original!) auch teilen und leiht ihn freiwillig für eine Weile auch ihrem kleinen Bruder.

© Andrea Kirchler 2021-09-17

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