Schnee und Wiener Schmäh!

Wie hieß damals der berühmte Film ? “ E-Mail für Dich” mit meinen Lieblingsschauspielern Tom Hanks und Meg Ryan. Lustig war es gestern: eine Mail an mich mit Kerzerlfoto und so lieb geschrieben. Kein Stalker, nein ein netter Mensch, vielleicht einsam oder nur begeistert von der Landschaft und meiner Person. Erinnert habe ihn der Film mit den rauen weißen Bergen an seine Jugendzeit in Tirol.

Fasziniert lese ich über seine Passion für meine Heimat. Momentan haben die Menschen in Wien ja noch viel Zeit zum Fernsehen. Ich verstehe ihre Sehnsucht nach den Alpen und mehr Freiheit. Aus den Erinnerungen seiner Jugendzeit schrieb er: Er spüre die frische, kalte Luft und den weißen Pulverschnee unter seinen Füßen. Von der Hütte mit der urigen Wirtin erzählte der Unbekannte. Von einer romantischen Rodeltour bei Mondschein mit der Rosalie, sie war die hübscheste Tirolerin, schwärmte er. Freundschaftlich schrieb er, wie wenn wir uns schon ewig kennen würden: “Deine Berge sind mein Gotteshaus und der Jodler mein Gebet” , so singe er inbrünstig und lautstark in die stille Stadt hinaus. Die Natur ist momentan die vernünftigste Verbindung für die Menschen in unserem Lande. Der liebe Gott ist vermutlich auch im Schnee versunken. Nur mehr wenige wollen seinen Namen kennen oder sich in der Not an ihn wenden. Armer großer Unbekannter, ich fühle mit ihm und bekomme fast ein schlechtes Gewissen beim Blick aus dem verschneiten Fenster. Vielleicht sollte ich ihm ein Packerl konservierten Schnee aus “Kitz” schicken?

Neugierig bin ich schon, will ich doch alle Soziale Medien nach dem Schreiber durchforschen, nennen wir ihn einfach Basti ? Nein, ich mache es wie beim Adventkalender und in der Politik, Tag für Tag oder Nachricht für Nachricht. Es lebe die Überraschung. Essentiell sind für mich die kleinen und lustigen Episoden, welche der Tag mit sich bringt. Ich schaue aus dem Fenster, die weißen Gipfel strahlen und sagen: Senden Sie bitte!

GoGoethe Advent 2021