von SP
Die kalten Tage sind nun schon seit einiger Zeit im Lande. Im Tal ist der Schnee gefallen und die Gipfel sind schon längst weiß. Das wilde Treiben der Krampus-tage hat sein Ende und der stille Advent ist gleich Still wie jedes Jahr. Nämlich gar nicht. Die letzte Weihnachtsfeier steht noch an und in der Firma herrscht aufgrund des Umbaus noch mehr hektick als gewohnt. Ein paar frei Tage Dürfens dennoch sein. Das Fernsweh und die Abenteuerlust packen mich dennoch wider. So sitze ich in der Adventzeit im Auto Richtung Salzburg um von dort aus nach Istanbul zu fliegen.
Im Flugzeug bekomme ich etwas Kopfweh. „Wird wohl die hektick sein und viel getrunken habe ich auch nicht“. Aus dem Fenster des Taxis sehe ich die beleuchteten Minierette und die Weihnachtsstimmung vergesse ich komplett. Um weit nach Mitternacht erreiche ich mein Apartment.
Bei immer noch anhaltendem Kopfschmerz mache ich mich auf dem Weg zu „Hagia Sophia“. Als ich das Gebäude erblicke, erstaune ich. Auch die frische Luft bei etwa 10°C und Sonnenschein tut mir gut. Als ich meine Schuhe in der Masche ausziehe und über den grünen Teppich spaziere, schaudern mir die glieder vor Kälte. Als ich den Topkai Palast (Sultanspalast) erkunde, fällt es mir immer schwerer mich auf den Beinen zu halten und ich ermüde stark. Auch die dicke Winterjacke hält mich nicht mehr warm. In den engen Gängen des Haarems, werde ich klaustrophobisch und ich eile hinaus. Die Sonne und die frische Luft lassen mich aufatmen.
„Zurück ins Apartment und Ausruhen“. So lautet mein Plan. Ich stolpere noch in einen Teeladen an der Hauptstraße. Von einem starken Minitee bleibt mir erst mal die Spucke weck. Die Mentholkristalle, die mir zum Inhalieren angeboten werden, verätzen mir die Nase, doch sie betäuben den Kopfschmerz. Leider aber nur kurz. Als ich nach meine Nickerchen, dass ich am Nachmittag begonnen hatte, wieder aufwache, ist es dunkel und ich habe wortwörtlich alle zustände. Der Plan mit ausrasten ging kläglich schief. Auch Medikamente habe ich keine zur Verfügung. Jedoch schlafe ich sofort wieder ein.
Am nächsten Tag telefoniere ich in die Heimat zu meiner Versicherung. Ich brauche einen Arzt um meine Krankheit zu bestätigen, um zurückverlegt zu werden. Ich erkundige mich an der Rezeption und werde an ein Krankenhaus verwiesen. Mir wird ein Taxi gerufen und das Abenteuer Krankenhaus Istanbul nimmt seinen Gang.
Ich erkundige mich auf Englisch wieso hier die Leute in der Schlange stehen und Nummern ziehen. Jedoch komme ich mit meinem Englisch nicht gar so weit. Da ich einen EU-Pass habe, werde ich an einem Schalter verwiesen, an dem niemand ansteht. Dann geht alles sehr schnell, ich werde durch die erste Tür geschickt und sitze dann auch schon einem Arzt gegenüber. Dessen Englisch leider noch schlechter ist als meines. Ich werde untersucht wie bei meinem Kinderarzt vor 20 Jahren.
© SP 2024-05-15