von koll_ika
Schnorchelt ihr auch? Mit dieser Frage meinen wir nicht Schnorcheln im eigentlichen Sinne, sprich mit Taucherbrille auf den Augen und dem Schnorchel im Mund durch das Wasser im Pool, Schwimmbad, See, Meer oder sonst wo pflügen. Nein, wir meinen das im übertragenen Sinne, als Metapher. Aber vielleicht sollte ich das zuerst genauer erklären und euch dann die Frage nochmals stellen.
Eingeteilt wird in Tauchen (keine Luft), Schnorcheln (ein bisschen Luft), Schwimmen (viel Luft). Also bei uns. Die meisten Menschen verwenden diese drei Begriffe vermutlich für Sportarten im Wasser, egal jetzt, ob sie hobbymäßig oder professionell betrieben werden. Vermutlich verbringen die meisten Menschen auch gerne viel Zeit am und im Wasser, lieben es zu schwimmen, im See zu baden, ans Meer zu fahren. Vielleicht bezeichnen sich einige sogar selbst als Wasserratten. Dann gibt es natürlich auch noch Extreme: Wir kennen zum Beispiel jemanden, der für sein Leben gerne auf den Malediven tieftaucht. Echt gruselig. Wir sind da anders. Wir hassen Schwimmen nicht gerade, aber wir mögen halt den Chlor-Geruch im Hallenbad, die vielen Fische und Algen im See und die unendliche Tiefe des Meeres nicht unbedingt. Der Pool im Garten ist ganz okay, aber auch nur, weil er in der Sommerhitze zum Abkühlen und Plantschen dient.
Mit Tauchen, Schnorcheln und Schwimmen bezeichnen wir unsere beruflichen und privaten Hochs und Tiefs. Wenn wir gerade viel Stress haben, mit Problemen konfrontiert sind, die Arbeit uns bis in die Träume verfolgt und wir vor lauter Überstunden nur noch von einem Tag zum nächsten, von einer Woche zur nächsten, manchmal von einem Monat zum nächsten taumeln, sprechen wir vom Tauchen (Kopf ständig unter Wasser, keine Luft zum Atmen). Wird es etwas besser und zeichnet sich zumindest ein Licht am Ende des Tunnels oder auch der eine oder andere Erfolg ab, so nennen wir das Schnorcheln (Kopf immer noch unter Wasser, aber immerhin Luft zum Atmen). Wenn sich der Stress gelegt hat, Konflikte und Probleme weitestgehend gelöst sind, alles einigermaßen läuft und ein paar Tage oder Wochen zum Durchatmen angesagt sind, schwimmen wir (Kopf über Wasser, viel Luft zum Atmen).
Habe ich schon erwähnt, dass wir Leute bewundern, die einen fixen Fünf-Jahres-Plan haben? Die beruflich und privat ziemlich genau wissen, wo der Weg hinführt? Und denen dieser Fünf-Jahres-Plan auch noch aufgeht? So etwas kennen wir (bis jetzt zumindest) nicht und wir bezweifeln, dass das jemals besser wird. Meine beste Freundin und ich tauchen, schnorcheln und schwimmen sozusagen ständig um die Wette. Und jetzt nochmals meine Frage: Macht ihr das auch?
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© koll_ika 2021-04-23