Schulheldin

Lena Wind

Hi, Ich bin Lena und ich bin 12 Jahre alt. Vor 6 Wochen bin ich wieder umgezogen. Wieder eine neue Schule besuchen, neue Nachbarschaft, keine Freunde. Ziemlich blöd, oder? Nicht ganz. Freunde habe ich schnell gefunden, auch wenn meine Fähigkeiten mir vielleicht ein bisschen dabei geholfen haben.

Ich machte mich auf meinen dritten Schultag gefasst und spazierte zur Schule, aber irgendwie fühlte sich der Schulweg anders an, als würde irgendwas auf mich zukommen. Ich hätte auf dieses Gefühl hören sollen. Als ich nämlich die Straße überqueren wollte, fuhr mich aus dem Nichts ein Auto an. Dabei bin ich mich mit dem Kopf auf dem harten Boden aufgeprallt. Das Letzte, das ich hörte, waren laute Schreie. Ich wachte erst wieder im Krankenhaus auf. Um mich herum waren meine Freunde, meine Mutter und Krankenschwestern. Eine Krankenschwester meinte, dass ich eine schwere Gehirnerschütterung erlitten hatte. Nach ein paar Tagen ging ich wieder in die Schule. Aber irgendwas fühlte sich anders an. Mein Kopf tat noch immer weh. Aber ich versuchte es zu ignorieren. Dann geschah etwas Seltsames im Unterricht. Ich stellte mir vor, dass ich mithilfe von elektrischen Flügeln in der Luft fliegen konnte, und auf einmal spürte ich solche Flügel auf meinen Rücken. Keiner in meiner Klasse wusste, was gerade passiert war. Ich selbst war auch ziemlich verwirrt. Hatte ich mir gerade Flügel gezaubert? Den ganzen Tag versuchte ich an nichts Komisches mehr zu denken. Doch dann passierte es wieder. Ich stellte mir diesmal was anderes vor und ich bekam es wieder. Ich war so verwirrt. Die nächsten Tage war es ziemlich schwer für mich, mich in der Schule zu konzentrieren, weil ich die ganze Zeit über meine neuen Kräfte nachdachte. Nach ungefähr einer Woche gewöhnte ich mich allerdings daran.

Am letzten Tag vor den Semesterferien hatten meine Kräfte endlich einen Nutzen. Als unsere Lehrerin die Zeugnisse verteilen wollte, explodierte etwas in unserer Schule. Es dauerte nicht lange, und da war auch schon jemand vor unserer Tür. Er war komplett schwarz angezogen, sein Gesicht war auch verdeckt. Er wollte uns zu einem Kampf herausfordern, weil er Schulschatz haben wollte. Alle in der Klasse schauten mich an. Da wusste ich, was ich zu tun hatte. Ich stellte mir einfach vor, dass ich Dinge für den Kampf bei mir hatte. Verzauberte Schwerter, Pfeil und Bogen und Steinschleudern für die Jüngsten in der Schule. Nach zwei harten Stunden gewannen wir den Kampf. Die ganze Schule freute sich. Nun musste ich aber die Schule auch wieder zusammenbauen. Das war für mich aber nicht schwer. Ich stellte mir einfach vor, dass ich bestimmte Teile für die Wand und den Boden bekam und sie ihren passenden Platz fanden. Alle feierten mich als Schulheldin. Jetzt hatte ich viel mehr Freunde als je zuvor. In die Schule zu gehen, machte nun noch mehr Spaß.