von Seelenbaumler
Seit Jahren genieße ich Bergwanderungen mit unserer Hündin Luna. Bewegung in der herrlichen Natur. Einfach wundervoll! In vielen Momenten spüre ich dafür tiefe Dankbarkeit. Welch ein Segen, dies erleben zu dürfen!
Im Laufe der letzten zwei Jahre veränderte sich mein Wanderstil. Meine stärker gewordene Kondition entpuppte sich als Grund. Ich steigerte mein Tempo.
Benutzte ich vorher noch die Wanderwege, suchte ich bald die kürzesten Pfade. Abseits, steil bergauf. Hauptsache sportlich unterwegs. Pause machen kam nicht infrage. Auf dem Gipfel angekommen gönnte ich uns nur eine kurze Rast. Den Abstieg absolvierte ich meist im Laufschritt.
Dann der 25. Mai 2020. Während eines gemütlichen Spazierganges mit meiner Frau setzten heftige Kopfschmerzen ein. Heftiges Erbrechen während der Nacht folgte. Am nächsten Tag Bettruhe. Danach wähnte ich mich wieder fit. Ein Irrtum!
Am Morgen des 29. Mai begab ich mich zum Waschbecken und nahm ein Wasserglas in die Hand. Wie vom Blitz getroffen, ohne davor Anzeichen zu spüren, fiel ich um. Plötzlich fand ich mich ausgestreckt auf dem Boden liegend, über zwei Meter vom Waschbecken entfernt, Beine im Badezimmer, Oberkörper im Flur, das Glas in der Hand.
Mein erster Gedanke: Kann ich mich noch bewegen? Ja, „alles“ funktionierte! Gott sei Dank! Nur ein eigenartiges Gefühl in der linken Wade. An das einzige, was ich mich während des Hinfallens erinnern konnte, war ein ruckartiges Ziehen am linken Bein.
Bei einem Fall nach vorne, hinten, links oder rechts hätte ich mir im besten Falle blaue Flecken geholt. Doch ich fiel schräg in Richtung Flur! Meine Schutzengel hatten mich in diese Richtung geschubst und meinen Fall durch das Halten am Bein abgefedert. Ja, so ist es!
Entsetzt half mir meine Frau aufzustehen. Die Rettung brachte mich ins LKH Hohenems. Untersuchungen aller Art folgten im Minutentakt. Nach vier Stunden „landete“ ich im Krankenzimmer.
Kurz darauf erkundigte sich der Chefarzt nach meinem Befinden, wies auf weitere Untersuchungen anfangs nächster Woche hin. Ich bat ihn um Vorverlegung auf Freitag. Der Primar versprach, sich dafür einzusetzen. Und siehe da: am Freitagvormittag folgten weitere Untersuchungen in Hohenems, am Nachmittag in Bregenz, danach in Feldkirch. Alles fügte sich in wundersamen Art und Weise. Um Mitternacht traf ich wieder in Hohenems ein.
Am Samstag erfuhr ich von der mir völlig unbekannten Diagnose. Eine seltene „Geschichte“ hatte ich mir da „zugelegt“. Einzige Möglichkeit: Annehmen und vertrauen! Bald erfuhr ich, dass der Chefarzt seit Jahren eine Kapazität auf diesem speziellen Gebiet ist. Ich befand mich also in besten Händen! Wiederum eine herrliche Fügung!
Sechs Tage Aufenthalt mit eindrücklichen Erlebnissen und tief greifenden Erkenntnissen folgten. Erfüllt von großer Dankbarkeit ging es mir rasch wieder gut. Mit Freude konnte ich meiner Passion Licht, Liebe und Freude zu verteilen nachkommen. Doch dies ist eine andere Geschichte.
© Seelenbaumler 2020-11-08