Schwangerschaft

Lavagnia

von Lavagnia

Story

Unsere Hündin Stella, ein kleiner Jackrussel-Bordercollie Mischling, war wohl die erste die von meiner Schwangerschaft erfahren. Mit meinen Schwangerschaftshormonen wurde ich gleich zu Beginn kuschel bedürftiger und so viel mir gar nicht auf, dass sie viel mehr an mir hing, wie davor. Doch meinem Mann viel es auf und so wusste er bereits vor mir und dem positiven Schwangerschaftstest von unserem Baby.

Anfang Mai war es, als wir von unserem Nachwuchs erfahren haben. Wir warteten allerdings das erste Ultraschallfoto ab, um es bekannt zu machen. Den allerersten Termin hatten wir bei meiner damaligen Kassen Frauenärztin und es war der reinste Horror. Am Telefon gab ich schon bekannt, dass mein Mann mitkommen wird, als wir dann dort waren hieß es, dass er an nur einem einzigen Termin während der 10 Monate Schwangerschaft dabei sein dürfe. Dies kam für uns nicht infrage, wenn irgendetwas gewesen wäre, hätte ich ihn an meiner Seite gebraucht und es war genauso sein Baby in meinem Bauch, wie es meines war. So wechselten wir zu einer privaten Ärztin. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es so emotional war unsere Tochter auf dem Bildschirm zu sehen, dass ich froh bin, dass er bei jedem einzelnen Termin mit war.

Leider muss ich sagen, dass mir erst durch den Ärzte wechsel bewusst geworden ist, welchen riesigen Unterschied dies in Österreich machte. Wo wir bei meiner Kassenärztin nach einer Stunde warten innerhalb von 10 Minuten (inkl. kurzem Ultraschall) und ohne wirklichen Informationen wieder davon gejagt wurden. Da es unser erstes Kind war, hätten wir eigentlich einige Fragen gehabt. Zum Glück war es bei unserer privaten Ärztin ganz anders. Wir mussten kaum warten und sie nahm sich genügend Zeit, um in aller Ruhe unsere Fragen zu beantworten. Wir haben uns immer sehr wohl bei ihr gefühlt und sie bezog auch meinen Mann immer mit ein.

Zum Glück viel der Geburtstermin auf die letzte Woche des Winter-Semesters und aufgrund Corona hörte ich bereits mit Anfang September auf im Hort zu arbeiten. Dies hieß allerdings nicht, dass ich nur noch faul auf der Couch gelegen bin, ganz im Gegenteil, es war mir wichtig jeden Tag mindestens einmal hinauszugehen. Was bei uns drei Stockwerke ohne Lift bedeutete. Doch spätestens, wenn der Hund aufs Klo muss, geht man raus.

Da der Geburtstermin aber auch bedeutete, dass ich keine Prüfungen machen konnte im Wintersemester, konzentrierte ich mich auf Übungen und Guided-Readings, welche Anwesenheitspflicht, aber keine Prüfung hatten. Dort durfte man allerdings nur eine gewisse Anzahl vom Einheiten verpassen, weswegen ich gleich zu Beginn des Semesters mit meinen Professoren und Professorinnen besprochen habe, was ich tun könnte, falls die kleine bereist ein paar Wochen zu früh auf die Welt kommen würde. Dies waren meist kleinere Zusatzarbeiten, eine etwas längere Abschlussarbeit oder aber auch die Möglichkeit an den letzten Einheiten online teilzunehmen.

Dies blieb mir allerdings erspart, da unsere Tochter dann sogar fast eine Woche zu spät auf die Welt gekommen ist. Dennoch hat es meine Gedanken beruhigt, zu wissen, dass im Fall der Fälle nicht die ganze Arbeit eines Semesters kaputt wäre.

© Lavagnia 2023-06-09

Genres
Lebenshilfe, Biografien