Schwarzer Teddy

Ein schwarzer Teddy steht im Wald. Es ist dunkel. Schwärzer als das Schwarz der Nacht hebt sich seine Silhouette dennoch von den dünnen langen Bäumen ab. Er ist über zwei Meter groß. Er steht da. Allein. Im Wald. Neongrün leuchten seine Augen. Er starrt. Starrt dich an. Du bewegst dich nicht. Du kannst dich nicht bewegen. Doch er bewegt sich nun. Langsam hebt er einen schweren Teddy Fuß, der eigentlich nur ein dicker Stumpf ist, mit kuscheligem Teddyfell Überzug. Bouum, die ganze Erde bebt als er in absetzt. Du kommst leicht ins Wanken. Bouubouuum, da setzt er auch schon den andern Teddyfußbrocken ab. Der Waldboden vibriert. Dann Stille. Du starrst jetzt ihn an. Was werden seine nächsten Schritte sein? Ein Zittern erfasst dich. Erst nur deine rechte Hand. Dann deine linke. Dann dein rechter Arm. Dann der linke. Dann deine Schultern. Dann dein Kopf. Nein, nein, du schüttelst deinen Kopf stakkatoartig hin und her. Du spürst dein Gehirn wabern in der Gehirnflüssigkeit. Jemand hat dir einmal erzählt wie ein damaliger hyperaktiver Mitschüler zu weit mit seinem Stuhl nach hinten wippte und mit dem Kopf gegen einen Tisch knallte. Aus seiner Kopfwunde kam etwas Gehirnmasse heraus, oder war es Gehirnwasser? Du weißt es nicht mehr genau. An die Beschreibung deiner Freundin des Gestankes dieses Gehirnwassers kannst du dich aber noch genau erinnern. Die Vorstellung von diesem Geruch hat dich wochenlang beschäftigt. Tut es ehrlich gesagt immer noch. Konnte so etwas überhaupt wirklich passieren? Vielleicht hast du es auch nur geträumt. Will der Teddy dein Gehirnwasser haben? Wahrscheinlich eher nicht was sollte er damit anfangen. Vielleicht könntest du ein kleines Loch in deinen Schädel bohren damit das heraustropfende Stinkewasser ihn verscheucht. Plötzlich steht der Teddy direkt vor dir. Mist, noch nicht einmal Zeit um einen spitzen Stock zum Bohren zu suchen hattest du. Naja egal, es kommt was kommt, alles passiert aus einem Grund, es ist so wie es ist, auf den Regen folgt die Sonne und wenn sie noch nicht gestorben sind dann leben sie noch heute. Der Teddy hebt seine riesengroßen kuschelweichen Teddy Pranken an. Langsam und gleichzeitig parallel zueinander, so als würden sie mechanisch hochgefahren. Er umschlingt dich und drückt zu. Da fällt dir auf. Du wurdest lange nicht mehr richtig umarmt.