von Beederl
Es kann durchaus sein, dass man das Wort noch nie gehört hat. Die Synonymauskunft sagt dazu folgendes: Frauenheld, Frauenjäger, Hallodri, Herzensbrecher, Schlawiner, Witwentröster, Wüstling, Gigolo, Ladykiller, Verführer, Charmeur, Schürzenjäger, Schuft, Playboy, Casanova und stammt vom Begriff Schwerenot aus dem 17. Jahrhundert.
Nun denn, wenn eine Frau nicht das Glück hat, EINEN oder bald einen Mann ihr Leben lang an der Seite zu haben, so streift sie sicher an, an einen Schwerenöter. Er wirft ihr immer wieder mal ein “Hölzel” hin, ein süßes, sodass sie meint, Auserwählte zu sein/zu werden. Wenn er ihr auch noch gefällt – und in den meisten Fällen ist er ja sehr charmant – dann können daraus schon schlaflose Nächte werden. Wo sie hofft und tatsächlich glaubt, da könnte “was” draus werden. Er macht ihr Komplimente, gaukelt Interesse vor…
So, nun komme ich vom theoretischen zum praktischen Teil: Meinen Weg kreuzt immer wieder mal einer – oft ist es derselbe, ab und zu auch ein anderer, auf den diese Bezeichnung passt. Seit über zehn Jahren streift so ein Exemplar um mich herum, macht sich bemerkbar, wirft ein paar Worte, wenige Sätze in deine Richtung, um dann wieder für viele Monate von der Bildfläche zu verschwinden.
Die Krux an der Sache: Du kannst ihm nicht einmal böse sein, weil du ja immer noch hoffst…..! IRGENDWANN einmal! Ja irgendwann einmal, wird er sicherlich seine ungeliebte Lebensgefährtin verlassen, da Ernst machen, um für dich frei zu sein! Es ist ja sowieso schon die meisten Jahre nur mehr eine Bruder-Schwester-Beziehung – ha! Nur ist er ein so guter Kerl, dass er sie nicht abservieren kann! Aber am nächsten Foto, das du von ihnen ergatterst, wirken sie überaus eingespielt und harmonisch. Du solltest ihm böse sein, solltest ihn in die Kategorie “uninteressant” abgleiten lassen – ja, DU SOLLTEST!
Ihre/seine Denkungsweise ist mir sowas von fremd. Bei mir ist eindeutig, wie ich mit jemandem umgehe oder spreche, was ich von demjenigen will. ER kennt sich aus. WILL ich aber was, dann verhalte ich mich auch so, dass man in mir lesen kann wie in einem offenen Buch – Tür und Tor stehen offen, da kann was draus werden, wenn er es charmant angeht – weil – ICH BIN JA SOLO – und Belanglosigkeit und Geplänkel stiehlt mir die Zeit.
In so einer Männerseele muss es tiefschwarz aussehen, wenn er nicht weiß, wo sein Herz hängt, wo er hingehört, wo er sich zuhause und wohlfühlt. Immer wieder versucht er, auf die Seite zu grasen, da was Neues anzubahnen, es zu genießen, wenn er merkt, der Boden ist fruchtbar. Oh, nein, ich wollte so eine Seele nicht sein, nicht mit Gefühlen Anderer spielen. Ich für mich brauche alles ziemlich KLAR, ICH will mich auskennen und auch einordnen. An diese Struktur kann ich mich gut anhalten, da gibt es nichts Schwammiges. Na ja, schau’ma heute, seh’n wir morgen… Das war noch nie meins – auch wenn ich oft vorschnell Türen zuwerfe – Schnitt – cut – und gut is‘ – rein zu meinem Schutz.
© Beederl 2022-06-28