See

Ich habe einen provokanten Vorschlag zu machen. Wir sollten alles niederreißen und etwas andres aufbauen. Ich habe einen provokanten Traum von uns allen. Wir rauben den Räubern ihren Lebensraum. Ich habe eine provokante Idee. Wir fahren zusammen alleine zum See. Mit Möwen und Sonne und Wind, der still weht. Mit Tränen und Ruhe, mit Bier, komm schon, geh.

Wir sollten es tun. Diesen Traum realisieren. Sperrt alle Läden zu. Lasst euch nix diktieren. Bevorzugt endgültig die Utopie, bevor durch Endgültigkeit euer Leben versiegt. Bevor ihr endgültig und vollständig verbrennt, bevor sich die Sonne zum letzten Mal senkt. Bevor man eure Zeit in scheiß Geld aufwiegt und die Selbstherrlichkeit der scheiß Reichen erneut obsiegt.

Zeigt ihnen, dass stärke sich durch rein nichts verbiegt. Dass durch keine Logik und Moral das Blut weiter fließt. Dass das, was sie errichtet ham‘, ein Scherbenhaufen ist und man uns nicht berichtigt, solang für Geld noch Blut fließt.

Dass Herrschaftsanspruch und das Denken in diesen Kategorien – nur fingierte Lügen sind, gemacht aus scheiß Phantasie. Dass niemand sich erheben kann über ein andres Leben, dass Größe ist, wer geben kann und nicht nur maßlos nehmen. Dass sie es schön gemütlich haben in ihrem geborgten Leben. Doch dass alles was ihr Denken antreibt, Bequemlichkeit prägt.

Wie peinlich und wie unbequem muss es wohl sein, als scheiß Endprodukt verkommener Landnahme zu verbleim‘. Nur, um darum zu kämpfen, dass das, was man hat, halt bleibt. Und die Legislative weiter gute Steuern für ein‘ schreibt. Nur, um sich im stillen Kämmerlein schön zu reden, dass das halt das System ist und dass sie darin leben.

Dass, um ihre Wüsche wahr zu machen, alles zerbricht, stört sie dabei offensichtlich überhaupt gar nicht. Dass alles, worauf sie sich dann bequemlich ausruhen, das Glück ist, dass die meisten Menschen nichts dagegen tun. Da muss etwas Beschimpfung meiner selbst dann schon mal sein. Weil echte Menschen diesen Schmerz mit Leichtigkeit teil’n.

Weil Leid nun Mal dazugehört und unumgänglich ist, doch für Wichser, die das nie gelernt ham‘ arbeite ich nicht. Denn dumm ist der, der Dummes tut und zu aller Überflüssigkeit sind das ein paar Millionen Menschen Gleichgültigkeit. Die sogar etwas sagen würden wär‘ nur etwas los. Wär‘ nicht jeder in der Depression zwischen Gleichgültigkeit und Tod.

Bis eines Tages ein total unbedeutender Wicht erneut die drei Worte spricht? Das will ich nicht.

Also hab‘ ich da eine total provokante Idee.

Lass nich‘ mehr über Stille reden, – komm fahrt zum See.