Ich war ein Teenager als ich meine Uroma gehen lassen musste und sie hinterließ anfangs eine große Lücke.
Doch dann fing ich an, ihr weiterhin alles zu erzählen. Ich wusste sie hört mich und schaut vom Himmel herab. Für mich war sie einfach nach wie vor zugegen. Wenn ich das Gefühl hatte ihr würde etwas nicht behagen, was ich eigentlich tun wollte, ließ ich es sein, denn wie sollte man etwas vor jemandem im Himmel verheimlichen können.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, doch irgendwann hörte ich auf mit ihr zu sprechen. Bestimmt ging der Prozess schleichend einher, denn irgendwann vermisste ich sie nicht mehr.
Vorigen Dezember ist meine Mutter verstorben. Leise Tränen kullerten mir die Wangen herab und als sie beerdigt war, ließ ich sie gehen. Keine Gespräche fanden statt. Ich hatte mich schon zuvor verändert. Mein Glauben hat eine neue Weggabelung entdeckt. Hier auf Erden, war sie die Mutter, die ich brauchte um ICH zu sein. Wirklich verstanden habe ich dies jedoch erst vor kurzem. Wenn ich nun an sie denke, dann das meine Mama Teil ihrer Seele ist und das hat mir Frieden gebracht.
Vor kurzem hat mich ein Geräusch aus dem nächtlichen Schlaf geweckt. Jemand kam doch tatsächlich bei der Eigangstüre herein. Eiligst lief ich hin. Da stand sie nun, eine alte Frau mit grauen langen Haaren, welche ihr kompletes Gesicht verbargen. Ich wollte schreien und sie aus meinem Haus hinausschieben. Doch es gelang mir nicht. Mein Körper tat nicht was ich wollte und so war die Frau einfach herinnen. Da wachte ich dann tatsächlich auf. Und ich verspürte keine Angst mehr, doch wusste ich auch nicht was dies zu bedeuten hatte.
Am nächsten morgen hatte ich eine Verabredung mit meiner neuen Energetikerin. Ich wollte etwas für mein ICH tun, denn ich spürte es war an der Zeit. So erzählte ich ihr warum ich heute da war und nebenbei erwähnte ich auch meinen Traum von dieser seltsamen alten Frau. Sie nahm es einfach mal zur Kenntnis. Dann fingen wir mit der Energiearbeit an und was sich hier eröffnete war sehr interessant und erlaubte mir selbst einen neuen Blickwinkel auf mein ICH.
Meine Seele erkannte den richtigen Zeitpunkt und hat durch den Traum mir offenbart was immer schon da war. Die Nabelschnur zwischen Seele, Körper und Geist und alle drei zusammen sind mein ICH.
Mit vielen Gedanken und wundervollen Emotionen ging ich dann nach Hause.
Seitdem gehe ich in mich und lausche meiner Seele. Es ist einfach wundervoll.
© Birgit Hofstötter 2020-09-16