von Gabi Haller
Ich durfte mit Inge und Helli segeln gehen, das war ein toller Tag!! Bei Windstärke 2 bis 4 hatten wir einen guten Wind zum Segeln.
Das Wetter spielte auch mit, es war nicht zu heiß. Inges Schiff ist eine Leisure 17. Ein Kajütboot. Ich war der Vorschoter. Als Vorschoter ,von Schot des Vorsegels bezeichnet man den Vordermann in einem Segelboot. Er wird scherzweise
auch „Fockaffe“ genannt, weil er sich meist schnell im Boot bewegen muss, um das Gleichgewicht zu halten oder die Segel zu bedienen.
Auf die faule Haut durfte ich mich nicht legen. Kapitän Inge hält ihre Mannschaft schon auf Trab! Wir haben Wenden, Halsen, Anlege- und Ablegemanöver gemacht.
Für mich, die absolut nichts sehen kann war es spannend. Das Boot war am Steg befestigt, damit ich besser einsteigen kann. Den Steg hätte ich aber am liebsten auf allen Vieren bewältigt, denn der bewegte sich unter meinen Füßen , als hätte ich zu tief ins Glas geschaut😉
Ich kam etwas unsicher mit schwankendem Seemannsgang zum Boot, tastend suchte ich mir den Bootsrand und überlegte, wie komme ich da rein.
Der Rand ist nicht breit, doch konnte ich mich auf allen Vieren, langsam und vorsichtig , bis zur Kajüte vor tasten. Ich war froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Nun wurde ich in mein Amt als Schote eingewiesen und los ging es!
Einige Fehler machte ich natürlich, das war aber nicht schlimm. Obwohl ich die herrliche Gegend am Achensee nicht sehen kann, es war für mich unbeschreiblich!
Als eine Flaute drohte, machten wir uns auf und steuerten den Heimathafen an, ich durfte wieder beim Steg aussteigen. Die gleiche Prozedur wie beim einsteigen und beinahe wäre ich noch ins Wasser gefallen. Nochmal alles gut gegangen und den wankenden Steg verlies ich diesmal nicht mehr torkelnd wie ein Besoffener😉
Inge nahm mich noch einige male mit zum Segeln. Beim Segeln hatte ich keine Angst, nur ein Gedanke kam mir während des Segelns, was würde ich machen, sollte das Boot kentern. Hatte ich doch am Wasser null Orientierung, somit würde ich nie im Leben das Ufer finden. Abgesoffen wäre ich nicht, hatte ja die Schwimmweste an, aber etwas kalt wäre es wohl geworden, und Jemand hätte mich sicher aus der Seenot gerettet!
Ohne meine gute Freundin „Inge Welzig hätte ich dieses Erlebnis nie gehabt! Vielen Dank dafür.
© Gabi Haller 2020-09-06