Servus, Pfüat Gott & auf Nimmerwiedersehn

Gemeindebauferdl

von Gemeindebauferdl

Story

Aner der schlimmstn Tag im Ferdllebn, der zeigt hat wie ungerecht die Welt is, war beim Moik Karl im Musistadl. Jahrelang hat der Ferdlfuß vorm TV mitgwippt wann die Humptatadeppatn gspielt habn. Von der Doris hat der Ferdl dann, weil i den letztn Moikaner und seine Volksverbledung so verehrt hab, Kartn fürn Stadl zum Geburtstag kriegt. Sonst bin i ja beim Austropop daheim aber der Schas is a Gaudi in der Fettn, da kannst di ned wehrn.

Des war dann wo sich des Stadlkarussell fürn Ferdl ausdraht hat. Bei der Begrüßung bin i schon aufgfalln weil i aufn Tisch gstiegn und unsanft herunter bin. I wollt in die Kamera winkn dass mi zuhaus alle sehn aber vor mir is a Blahde gsessn die die Ferdlschokoladnseitn verdeckt hat!

Der Moik war schon waach und hat eh glacht, aber mir an bösn Blick zugworfn der hintern Ferdlkopf zwei Löcher in die Wand geätzt hat. Wurscht, jetz kam die Musi! Die Cremedelacreme des Schunklschas: die Villacher Vollblutslowenen, die Zillertaler Zipfelklatscher, der Bludenzer Bumskanonenchor und natürlich der geilste Stern am Volkspophimml, Maria Magdalena.

Ned die Dornbirnl-Strichliesl sondern a blonds Diandlkatzerl mit Zehnlitereuter die vom Rondevuh im Stall der Kuh und Sündnfreibrief in hochalpinen Wirtschaftsgebäudn träumt. Des war für die oidn Gschertn im Publikum die seit 99 Jahrn mit ihre fudtrocknen Gsichtsbaraggn vermählt sind a richtigs Freudnfest, gjuchzt habns wie die Weiber beim Justus Biber! Dem Ferdl war des trotz Mordstuttn eh powidl, Popsch wie a Schulbub also ned mein Beuteschema, da hab i mi deiflisch angsoffn und bin spaziern gangen.

Weils vom wassergstrecktn Weizn pressiert hat hab i anem von den Zipfltalern in die Tuba gseicht und wollt bald zruck zum Tisch aber den Weg verfehlt und mi nimmer auskannt. Auf amal packt mi a Regieschani und schupft mi in die Maske, zigzag Schminke, Frisur, Mikro in die Hand und schon röhrt der Moik: „Und jetzt Semino Rossi mit seiner neuen Single Tu Es Mi Amor (Sage Ich Jeder Um Sie Zu Ficken)!“

Scheinwerfer im Ferdlgfries, narrische Hausfraunfans und der Moik der mi anschaut dass der vorige böse Blick dagegn noch a sexy Anbratn war. Von der Bühn werfn konnt er mi nimmer also hat er sich mit der Zeigefingrpuffn metafferisch in Schedl knallt und is an Kurzn saufn gangen während Kamera und Aufmerksamkeit aufm Semifreddo Knabbernossi warn.

Der war in Wirklichkeit aber der Ferdl! Des Singen hat eh passt weil die Heinis schmalzn ned echt sondern kaschpern zum Tonbandl, da könnens waach und tschickheisrig sein wieviels wolln, merkt keiner. I hab brav die Karaokeshow meines Lebns gebn, sogar angfangen plärrn am End vom Einisteigern, und die Leut habns gliebt!

Sobald aber des Lied vorbei war habn mi die Security packt und ins Beslkammerl gsperrt, und nach der Sendung is der Moik persönlich kommen, um statt Danke zu sagn dass i die Quotn grettet hab mir auf den Beidl zu haun (mit Wortn, und wörtlich) und lebnslangs Hausverbot zu gebn. Mir aber eh recht, von dem Sauverein hatt i a genug!

© Gemeindebauferdl 2021-12-20

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