von Janda-Waschek
Diesen Ausspruch habe ich schon so oft in meinem Leben gehört, dass ich bereits selbst daran glaube.
Bin ich von einem anderen Stern und werde einmal als “ kleines grünes Männchen „ins All verglühen?
Jetzt werden sie fragen, wovon ich spreche.
Ich spreche von meinen medizinischen Befunden, die seit meiner Kindheit, absolut nicht meinen Beschwerden entsprechen, mich aber mehrmals beinahe meine irdische Existenz gekostet hätten.
Es begann, mit der Kinderkrankheit Scharlach, die mir als Andenken eine Mittelohrentzündung zurückließ.
Mit 4 Jahren wurde erstmals das Trommelfell gestochen, um den Eiter abfließen zu lassen. Mit ca.8 Jahren dasselbe nochmals. Dann hatte ich einige Jahre Ruhe, zwar mit der Einschränkung auf das Ohr und seine Empfindlichkeit besonders acht zu geben.
Mit 10 Jahren begann meine schulische Laufbahn in einem Bundes Realgymnasium in Wien. Ab der 3. Unterstufe kam die Fremdsprache Latein als neues Unterrichtsfach dazu.
Latein war nicht mein Lieblingsfach, aber ich wurstelte mich gut durch bis ich von heftigen Kopfschmerz Attacken geplagt wurde,
Meine Eltern reagierten selbstverständlich sofort und führten mich meinem HNO-Spezialisten vor.
Nach gründlicher Untersuchung kam er zu folgendem Befund: „Lern lieber etwas, dann hast du kein Kopfweh!“ Diese Aussage wiederholte sich.
Nicht verwunderlich, dass meine Eltern ins gleiche Horn bliesen, bis…..
Ja, bis..-ich eines Morgens nicht mehr aus dem Bett aufstehen konnte. Ich hatte schwerste Gleichgewichts- Störungen und unerträgliche Kopfschmerzen.
Meine Mutter packte mich, fast panikartig und brachte mich auf kürzestem Wege in die HNO-Ambulanz ins AKH.
Ich sollte so rasch als möglich auf den nächsten Operationstisch. Diagnose: Eiter hatte bereits einen Knochen durchgefressen und war bis an die Gehirnhaut vorgedrungen. Gravierende Folgeschäden waren nicht einschätzbar.
Also, noch am selben Vormittag Vorbereitungs Untersuchungen, ob ich OP tauglich sei. Das nächste verwirrende Ergebnis, „nein“, ich war „NICHT IN DER NORM „
Man bescheinigte mir einen Herzfehler und Herzrythmusstörungen, die erst unter Kontrolle gebracht werden müssten. Man könne einer Operation nicht zustimmen.
Zu meinem Glück tauchte ein älterer Arzt auf, der feststellte, dass ich noch ein Kinderherz hätte, das eben nicht wie das eines Erwachsenen arbeite.
Der Operateur, ein überaus gut aussehender junger Mann, erklärte vor meiner Mutter und mir, dass als OP Risiko mit einer Gesichtslähmung zu rechnen sei.
Wieweit mein Gehirn bereits geschädigt sei, könne man zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen.
6 Stunden Operation, für meine Mutter, vor dem Operationssaal, bange Stunden.
Als ich aus der Narkose aufwachte meine ersten Worte : “ einen Spiegel bitte . Bin ich schief“?
Gott sei Dank ich war nicht schief, aber…
….welche meiner heutigen Eigenschaften auf eine mögliche Schädigung meines Gehirns zurückzuführen seien, entzieht sich meiner Kenntnis.
© Janda-Waschek 2020-04-11