von Rebecca
Kapitel 4
Zur Jahreswende von 2015 auf 2016 habe ich mir mein Leben angesehen und war tot unglücklich damit… Das war zwar einerseits offensichtlich für mich, trotzdem konnte ich mir andererseits die Wahrheit nicht wirklich eingestehen.
Augenscheinlich hatte ich alles, was ich mir zuvor für mein Leben gewünscht habe. Ich war verheiratet mit einem Mann, dessen Firma gerade begann gut zu laufen ergo hatten wir genügend Geld für ein Mittelklasse – Leben. Ich hatte 2 gesunde, absolut wundervolle Kinder. Wir hatten genau das Haus, das ich wollte und machten die Urlaube und Ausflüge, die ich mir wünschte. Ich hatte viele Freunde und eine Arbeit, die mir Spaß machte. Doch nichts davon machte mich glücklich… Ich war unzufrieden. Mit ALLEM.
Mit meinem Körper, der Beziehung zu meinen Kindern, meiner nicht vorhandenen Karriere und vor allem mit meiner Partnerschaft… Ich hatte ein dermaßen schlechtes Gewissen… Es zerriss mich, dass ich all das nicht genießen konnte, was ich mir doch so sehr für mein Leben gewünscht hatte… Ich fühlte mich falsch und völlig fehl am Platz, hatte massive Stimmungsschwankungen und wartete auf einen Prinzen in strahlender Rüstung, der mich hier raus retten würde.
Heute weiß ich, dass mir mein Leben einfach bloß den Spiegel vor hielt in dem ich sehen konnte, wie unglaublich unzufrieden ich mit mir selbst war… Damals allerdings, hatte ich von so etwas wie Spiegelgesetz noch nie etwas gehört. Da war bloß Unverständnis. Mir und dem Leben gegenüber, sowie Aggression, Wut, Trauer, Hass…
Nächtelang lag ich wach. Gefangen in einem selbst gebauten Käfig aus dem es keinen Ausweg zu geben schien. Während es kaum eine Minute gab, in der mein Gatte und ich nicht stritten, malte ich mir aus wie es wäre, mit einem Mann a´la Hollywood zu sein.
Meine Seele wollte weiter, mehr erleben und ich trachtete nach jemandem, der so absolut gar nichts gemeinsam hatte mit dem Mann an meiner Seite.
Das Bild von meinem Traummann, hatte ich aus hunderten von Romanen und Liebesfilmen zusammen gebastelt. Um Silvester 2015 fasste ich den Entschluss, es zu akzeptieren wie es nun mal ist und das Beste aus der gegenwärtigen Situation zu machen.
Ich entschied, das Jahr 2016 zum Jahr meines Lebens zu machen und meine greifbaren Träume zu verwirklichen. Mein erstes Vorhaben war, mich meinem Traumkörper zu widmen.
© Rebecca 2022-07-07