von lavoce
Size doesn’t matter. Auf die Größe kommt es nicht an.
Das sehe ich naturbedingt auch so. Insofern ich etwas sehe. Aus meinen Glubschern, meinen leicht überdimensionierten, unterdioptrinierten.
Froschtechnisch gesehen genial. Aus menschlicher Warte aus betrachtet nicht so tierisch. Als Kind oft mit selbigem (Frosch) verglichen, sehnte ich mich nach maximaler Kulleraugenminimierung. Der Wunsch war niemandes Befehl. Als 20-Jährige gesellte sich ein weiteres Problem hinzu und die Frage drängte sich auf: Wozu diese Riesendinger im Gesicht, wenn sie nicht einmal gescheit funktionieren?
Und was macht Mensch, der alles verschwommen, unscharf wahrnimmt? Genau, er reißt die Äuglein noch weiter auf. Der Erfolg hält sich in Grenzen. Die Kollateralschäden nicht. Diese definieren sich in runzeligen Gehirnfurchen, Gewitter im Kopf und einer äußerst besorgt dreinschauenden Umgebung.
Aber zum Glück gibt es Sehbehelfe. Kontaktlinsen, die beim flüchtigsten Kontakt mit deinen Glubschis von selbigen in hohem Bogen wieder ausgespuckt werden. Brillen, die dich derart klar sehen lassen, dass dir klar wird: Das will ich gar nicht sehen. Den Dreck unter dem Küchentisch, das Chaos in der Wohnung, die eigene Visage im Spiegel …
Drahtgestell auf der Nase muss weichen. Und da ist er wieder: Der natürlichste Weichzeichner der Welt. Gratis aber keinesfalls umsonst. Immerhin bewahrt er mich seit Jahren vor dem einen oder anderen Herzkasperl.
So gesehen unbezahlbar. Diese Schwäche, die eigentlich gar keine ist …
© lavoce 2022-09-20