Es war so weit: Der Sommer war eingekehrt. Endlich.
Aber nicht so, wie man den Sommer inzwischen kannte. Nicht mit vielen Regenschauern und diesem wolkenverhangenen Himmel, der Zweifel aufkommen ließ, ob der Himmel wirklich strahlend blau war. Diesmal war es kein frisches Frühlingswetter, das sich bis in die Wintermonate zog.
Diesmal war es eine Freude, die im Wetter wahr geworden war.
Dieser Sommer hüllte Häuser, Straßen, Laternen und Menschen in warme Sonnenstrahlen. Die sommerliche Wärme, die alle Menschen umgab, sorgte in den Gesichtern nicht nur für Schweiß, sondern auch für ein breites Grinsen, das mit der Sonne um die Wette strahlte.
Das erste Mal seit langer Zeit war es ein Sommer, wie man ihn von fröhlichen Urlaubsfotos aus der Ferne kannte.
Ein Sommer, in dem es selbst abends nicht so richtig kalt wurde und man gerne mit den Nachbarn lange im Garten zusammensaß.
Ein Sommer, in dem jede Pflanze sich reckte und streckte, um möglichst viel Sonne abzubekommen.
Ein Sommer, in dem man viele Tage im Freibad verbrachte, um eine kühle Erfrischung zu bekommen.
Es war eine Zeit, in der jeder froh war, dass es endlich warm war und man die Tage draußen genießen konnte, aber über jedes kleine Lüftchen, das wehte und einen kurzen Moment der Abkühlung brachte, war auch gerne gesehen.
Es erinnerte viele Menschen an längst vergangene Sommerabende. Früher, so erzählte man den Jüngeren, da war jeder Sommer so. Und dann begannen sie zu erzählen, wie viel Spaß sie bei jedem Grillen und bei Wasserschlachten gehabt hatten. Jetzt fühlten sich viele wieder zurückversetzt. Jetzt war es wieder ein „richtiger Sommer“.
Die einzigen Beschwerden, die man hier und da hören konnte, kamen von Frostfreunden. Für sie war es wie jedes Jahr viel zu warm und sie hätten es lieber wieder milder gehabt.
© Vanessa-Anny Schleef 2025-07-20