SPEKTRALFARBEN FĂśR DEN NACHWUCHS

Marina B. Jung

von Marina B. Jung

Story

Mit Anfang 20 war ich fest davon überzeugt, dass ich irgendwann einmal Kinder haben möchte. Nein, das ist zu schwach: Dass ich einmal Kinder haben muss! Ich fand mich so unheimlich schlau und supergut, dass ich meine unsagbaren Fähigkeiten auf jeden Fall an die nächste Generation weitergeben wollte. Zum Wohle der gesamten Menschheit versteht sich.

Nun ja, über 10 Jahre später weiß ich bei Gott nicht, was mich zu dieser Überzeugung gelangen ließ. Gut, ich kann die 7 Spektralfarben mit geschlossenen(!) Augen aufsagen, ich erwidere nicht „Gesundheit!“, wenn jemand von Tschaikowsky spricht, und mir fallen jede Menge Argumente ein, warum Männer keine kurzärmeligen Hemden tragen sollten. Mehr aber auch nicht.

Na ja, da wäre schon noch etwas: Ich kann den Film „Muttertag“ (die genialste Österreichische Filmproduktion übrigens) Satz für Satz mitsprechen und ich imitiere Wale wie vermutlich kein anderer Mensch auf dieser Welt. Und ja, eine besondere Gabe hab’ ich auch noch, wenn ich so darüber nachdenke. Sobald ich über jemanden lästere, steht diese besagte Person garantiert neben mir. Aber das war’s dann auch schon.

Moment, mal! Ich hab’ doch tatsächlich die Hebefigur von „Dirty Dancing“ vergessen. Die ist mir auch mal gelungen. Ernsthaft. Nur einmal – aber das dafĂĽr mit Anfang 30!!! Und ich kann ganz ehrlich eine Seite eines Buches lesen, ohne danach zu wissen, was darin stand. Genial, oder?!

Okay, summa summarum finde ich mich auch heute noch richtig, richtig cool! Und mein Nachwuchs kann sich glücklich schätzen, dass ich ihm all das beibringen werde. Gratuliere!

© Marina B. Jung 2020-08-30

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