Spuk im Bergwerk — Teil 4 (Ende)

Julia Holzapfel

von Julia Holzapfel

Story

„Hast du eigentlich einen Namen?“, fragte Lisa den Geist. Dieser nickte: „Als ich noch gelebt habe, hat man mich Glen gerufen.“ „Glen? Ein schöner Name!“ Martin und Julia nickten zustimmend.

Auf einmal hörten sie hinter sich Schritte und raue Stimmen, die sich gegenseitig beschimpften. Schnell versteckten sich die vier Freunde. Keine Sekunde zu früh, gleich darauf sahen sie, wie die drei Bankräuber aus einem der Gänge auftauchten. Diese stritten heftig und so laut, dass die Vier es bis zu ihrem Versteck hören konnten. „… und ich sage es noch einmal, ich will hier raus!“, schrie einer. „Ja, aber was sollen wir bitte mit dem ganzen Geld machen, Jo? Wenn wir damit draußen rumlaufen, erwischen uns doch die Bullen!“, brüllte ein zweiter. „Ich habe einen Vorschlag, Jungs. Wir verstecken das Geld hier, warten bis Gras über die Sache gewachsen ist und holen es dann wieder. Seid ihr damit einverstanden?“, sagte der Dritte. Gleich darauf sahen die Kinder, wie die Räuber nach einem Versteck suchten. Julia flüsterte aufgeregt ihren Freunden zu: „Das waren garantiert Bankräuber. Los, wir gehen ihnen nach und schauen, wo sie das Geld verstecken!“ Die anderen stimmten zu und schlichen den Männern hinterher. Nach einer Weile hatten die Räuber ein gutes Versteck gefunden und steckten das Geld in eine kleine Höhle. Die Kinder und Glen, der Geist, sahen alles, doch sie hatten sich aber zu nahe an die Räuber herangewagt! Als die Bösewichte sich umdrehten, entdeckten sie die Vier. Schnell rannten die Freunde davon, um den Gaunern ja nicht in die Hände zu fallen. Die Kinder konnten einen Vorsprung gewinnen, weil sich die Verbrecher immer ducken mussten, um nicht am Felsen anzustoßen. Die Gangster kamen den Kindern aber immer näher und hatten sie schon fast eingeholt, als sie die Rutsche erreichten. Die Rutsche war extrem steil, doch die Freunde überlegten nicht lange und rutschten in Windeseile hinunter. Ihre Verfolger trauten sich das nicht und eilten stattdessen die Treppe hinunter. Glen, der als letztes gerutscht war, wurde von einem der Gauner eingeholt. Doch als der Verbrecher Glen packen wollte und durch den Geist hindurch griff, erschrak er so fürchterlich, dass er nach hinten fiel. Er brachte dabei den Zweiten zu Fall und dieser den Dritten und so stürzten sie die Treppe hinunter und mussten sich unten erst wieder mühsam aufrappeln. Die Kinder waren inzwischen schon beim Ausgang angekommen und trafen dort auf die Polizei, ihre Eltern und ihre Lehrerin. Als die Räuber angelaufen kamen, liefen sie der Polizei direkt in die Arme. Die Kinder zeigten den Erwachsenen dann auch noch, wo die Gauner das Geld versteckt hatten.

Nach diesem Abenteuer feierten alle gemeinsam und freuten sich über das Tageslicht. Zum Schluss fragte Lisa noch ihre Lehrerin: „Kann Glen nicht mit in die Schule kommen? Das wäre bestimmt lusti-… lehrreich!“ Die Lehrerin willigte lächelnd ein. Und im warmen Schulkeller wurde Glen endlich seinen Schnupfen los.

„Glückauf“

© Julia Holzapfel 2021-06-10

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