Stadtbeschreibung

Sofia-Faust

von Sofia-Faust

Story

Hochhäuser, enge Straßen, Menschen ameisengleich, sauber-dreckig, arm-reich, jung-alt, S-und U-Bahn rauf und runter….. immer so weiter!!!

Das heitere Treiben den ganzen Tag lang, wenig Pausen! Und doch gibt es Oasen – zum Ausruhen, Liegen und Dahintreibenlassen: Grünflächen, Parks, am Wasser sitzen und die Boote beobachten!

Gegensätze, die mich faszinieren, in denen ich mich gerne treiben lasse! Einfach sitzen und die Masse an Menschen beobachten. Diese fordert und überfordert mich, dennoch genieß ich es. Dieses Skurrile der Großstadt gibt es bei mir auf dem Land nicht. Keine S-Bahn, keine Hektik, wenig Armut. Ich bin für dieses ruhige Leben sehr dankbar und dennoch genieße ich hin und wieder dieses Flair der Großstadt. Dann atme ich den Duft der großen Stadt, die Möglichkeiten, die ich in meiner beschaulichen Stadt nicht habe. Ich liebe diesen eigenartigen Geruch von Kaffee, Essen, Dreck, Müll, Autoabgasen, Wasser, diese unendlich vielen Gerüche vereinen sich zu einem Geruch dieser einen bestimmten Stadt. Jedes Mal, wenn ich den Hauptbahnhof verlasse und das erste Mal durch die Stadt schlendere, nehme ich diesen Geruch so intensiv wahr, dass ich in diesem Moment weiß, jetzt bin ich wieder da. Von meinem kleinen Kreis in den großen Kreis.

Jeder Besuch ist neu und anders, obwohl ich bereits so vieles kenne. Jeder Besuch birgt Neuigkeiten und Neuerungen und jedes Mal bin ich danach eine andere. Nicht schlechter und nicht besser, aber anders und vollkommener und jedes Mal, wenn ich dort bin, muss ich an den Song von Roger Cicero denken, der einer Liebeshymne gleicht: „Du schmeckst nach Crem und Koffein, so herb und doch feminin, du küsst so geil, Berlin“ und bei mir trifft dies vollends zu. Berlin hat mich einmal geküsst und mich verliebt gemacht.

© Sofia-Faust 2020-09-06