Stardust

Komet Neowise steht am Himmel, es ist Neumond und Portaltag roter Himmelswanderer 9, der für Freiheit, Mut und Weite steht. Ich füge noch „Wille“ hinzu.

Um die Erneuerung dieses Mal zu unterstreichen, habe ich mich für ein Experiment auf meinem Kopf entschieden. Ich färbe seit 27 Jahren Menschen die Haare. Das geht nicht nur mit Natur. Das braucht auch Chemie. Und das Wissen die richtigen Komponenten mit dem optimalen Verhältnis zusammenzuführen. Entsprechend der Ausgangsbasis und einem Ziel. Ich kann sagen, dass ich das sehr gut hinkriege und vor allem oder genau deswegen, weil mir diese Transformation die dabei entsteht, soviel Freude bereitet.

Es ist das erste Mal, in diesem Sommer 2020, dass ich die Portaltage mitmache. Ganz bewusst nehme ich mir Zeit dafür. Portaltage sind Tage, an denen die geistige Welt offener ist. Wo ein Zugang gelegt wird, so wie wenn man eine notwendige Infusion bekommt. Nur dass es keine Nadel in meiner Vene braucht, sondern lediglich Bereitschaft. Besinnung. Zulassen. Bewertungen haben hier keinen Platz. Ich habe seit langem wieder einmal die Ufo-Drum gespielt, die ich aus Bali mitgebracht hab. Gestimmt auf 432Herz sorgt sie für durchdringende Harmonie und fördert die Synchronisation der Gehirnhälften. Diese Tage lösen in mir Verbundenheit und Ausgeglichenheit aus.

Ich möchte ein klares Weiß. Unterton Silber bis Asch. Ich hab mir genau überlegt wie es aussehen soll: wenn es frisch gemacht ist, es sich durch Waschen und andere Einflüsse verändert, wenn es langsam auswächst oder geschnitten wird und welchen Vorgang das Nachfärben braucht. Eine gute Haarfarbe, wie auch ein guter Haarschnitt, sind essenziell wenn man seinen Körper als Ausdrucksmittel verwendet. Kleidung, den Schmuck, Schuhe oder die Accessoires legt man ab. Aber Haare nicht. Man könnte auch sagen… „Haare kommunizieren“. Sie regen an oder sie stossen auf Gleichgültigkeit, auf Ablehnung. Helles oder weisses Haar hat irgendwie etwas sa(a)genhaftes für mich.

Es ist mein Urlaubsbeginn, ein Komet leuchtet am Himmel, geistige Nebelfelder breiten sich aus und ich schenke meiner Seele noch eine Clearingsitzung mit dazu, zum erneuernden Mond. Mit einem Blick auf die Weinberge und die unendliche Weite des Horizonts im Traubenviertel, neben der Kirche, im kleinen Ort, da lassen wir ein paar der Geister der Vergangenheit aufsteigen und wir verabschieden sie. Ein Gewitter spielt uns Musik. Erina’s kleiner schwarzer Kater liegt neben mir und schläft. Vielleicht arbeitet er auch mit.

Nach 3 Durchgängen rebelliert meine Kopfhaut, die seit Jahren mit keiner Blondiercreme mehr geplagt worden ist. Mit Pflanzenpigmenten aus Italien kommt der letzte Schliff aufs Haar bzw in die obersten Haarschichten. Jetzt hat’s die Unverkennbarkeit. Meine Unterschrift. Es ist fertig. Es fühlt sich grandios an.

Ich schaue in den Spiegel und sehe ein anderes Ich. Ein Neues. Ich mag es.

Ich fühle in mein Herz und es fühlt sich weit an.

Bon Voyage