Stell dir vor, es geht das Licht aus …

RENAvonRAVENSTEIN

von RENAvonRAVENSTEIN

Story

… sag was würdest Du dann tun?…

So lautet der Titel, des bekannten Liedes, aus dem Film „Hallo Dienstmann“ vom Jahre 1952, das Paul Hörbiger & Maria Andergast so rührig sangen und er fiel mir just heute ein, als sich eine ziemlich erheiternde Situation zutrug.

Der Baumeister war auf einen Sprung vorbeigekommen, um mir ein Profimessgerät zu bringen, welches in allen Räumen, samt Außenbereich, permanent die Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerte aufzeichnet, da ich den Eindruck habe, dass irgendetwas im Ungleichgewicht sei.

In einem Neubau kann dies durchaus vorkommen, lernte ich und es dauert bis zu 3 Jahre, bis alles sich eingependelt hat. Man lernt wirklich nie aus!

Als wir uns, grade im Vorzimmer beratschlagten, ging‘s plötzlich wumms und es wurde finster, nur ein Hauch Licht drang vom Bad herein. Wir sahen uns im Halbdunkel kurz verdattert an, dann eilte der Hr. Ing. auch schon raschen Schrittes zu meinem Sicherungskasten im Abstellraum – welchen er spielend fand, da er die Wohnungen alle in und auswendig zu kennen scheint – um nachzusehen, ob bei mir eine Sicherung gefallen sei, was nicht der Fall war. Er meinte: „Es muss wohl ein größerer Stromausfall in der ganzen Gegend sein!?“

Da vernahmen wir auch schon eine schrille Sirene, die unten im Hauseingang Alarm schlug. Er rannte hinunter, um Nachschau zu halten und kam alsbald wieder zurück. Im Wohnraum, der ebenfalls fast dunkel war, da die elektrische Außenrollo sich ja nicht mehr hochfahren ließ, versuchte der Hr. Baumeister mir die technischen Details seiner Messgeräte zu erläutern, beleuchtet vom Taschenlampenlichterl seines Handys, als dieses zu klingeln begann. „Na klar, mein Bruder!“, grinste er und hob ab. Ganz aufgebracht, teilte sein Bruder, der im Penthouse über mir wohnt, mit, dass im ganzen Haus kein Strom sei. Der Hr. Baumeister erwiderte ganz bedächtig und cool: “ Ja, ich habs mitbekommen … ich bin zufällig da … einen Stock unter Dir, bei Fr. Ravenstein!“

Kurzes Erstaunen beim lieben Bruder, der ihm dann versuchte noch einige Anliegen mitzuteilen, worauf der Hr. Baumeister Folgendes antwortete: “ Ich muss jetzt noch was machen mit der Frau Ravenstein, dann komm ich kurz rauf zu Dir!“ und schon hatte er aufgelegt.

Während Bruchteilen von Sekunden, dachte ich amüsiert zu mir: „Oh oh, das war aber eben eine witzige Aussage, die man irgendwie zweideutig verstehen könnte …“ Wir blickten uns im Halbdunkel an und brachen gleichzeitig in schallendes Gelächter aus, da ihm die Bedeutung seines Satzes auch sogleich bewußt geworden war.

Solch fröhlich unbeschwerte Momente, die zugleich so unglaublich herzerfrischend wirken, sollte es wahrlich öfter geben in unserem Alltag!

Kurz nachdem der Hr. Ing. sich verabschiedet hatte, versuchte er das E-Werk anzurufen und schickte mir die Info weiter: Im 21.,22. Bez. bis nach Bisamberg herrsche Stromstörung, Ursache noch unbekannt.

Welch mächtige Energien da wohl im Gange waren, die so viel auslösten?

© RENAvonRAVENSTEIN 2020-08-08

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