Stifte und Schuhe

Da_Bua

von Da_Bua

Story

Wenn ein Psychiater vor Ihnen sitzt und ihnen die Frage stellt, was Stifte mit Schuhen gemeinsam haben, dann erwiedern sie besser nichts. Ob Sie dabei „nichts“ sagen oder tatsächlich nichts sagen spielt keine Rolle, was Sie allerdings unter keinen Umständen machen sollten ist, ihm oder ihr die richtige Antwort zu geben, weil es sonst sein könnte, das sich ein skeptisches Augenpaar intensiver mit ihnen beschäftigen möchte. Garantiert wird sich dann eine Augenbraue nach oben ziehen, ein leises, beunruhigtes „HM…“ ertönen und die Dinge ihren Lauf nehmen.

Die „richtige“ Antwort wäre im Übrigen „Beide hinterlassen Spuren“. Warum dieser Gedankengang bedenklich ist? Meine Mutmaßung – Es gibt eine bestimmte Kategorie von Menschen die keinesfalls Spuren hinterlassen wollen.

Wie man den Zusammenhang von Stiften und Schuhen nicht erkennen kann ist mir unerklärlich, ich verstehe aber warum man sich darüber bedenklich zeigen kann, wenn das eigene Hirn dies nicht erkennt. So ist es auch mit Teekesseln und manchen Schiffen. Laut einer Studie können diese Frage nur drei Arten von Menschen beantworten.

1. Geisteskranke

2. Serienmörder

3. Genies

Wenn Sie also vor einem Psychiater sitzen und er oder sie Ihnen diese Frage stellt und Sie diese zu beantworten wissen, dann weiß das Gegenüber das ihm oder ihr eine gefährliche Person gegenübersitzt.

Ab diesem Zeitpunkt ist äußerste Vorsicht geboten. Keinesfalls sollte Ihnen nun der Humor entgleißen. Was aber auch immer Sie tun – verkneifen Sie sich unter allen Umständen Witze über Zerstückelungsfantasien. Verwenden Sie keine doppeldeutigen Formulierungen wie „Daraus einen Strick drehen“ oder „Mordshunger“. Ebenfalls rate ich davon ab sich über die Gedankengänge des Arztes zu äußern. Die Wahrscheinlichkeit eines herzhaften Lachens ist äußerst gering.

Wenn Sie also von Teekesseln auf die Dampfer des Mississippi schließen und daraus das Dampfen ableiten könnte das etwas zu bedeuten haben. Die gängige Empfehlung hierzu lautet – morden Sie lieber in Geschichten.

So sind Autoren der gemäßigte Kompromiss zwischen Universität und Gefängnis.

© Da_Bua 2020-07-15

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