von Sarah Jocham
Als der Kleine dann auf der Welt war, ging es mit dem Stillen weiter. Auch hier weiß ich heute, ich hätte mich viel besser informieren sollen, aber als Erstgebärende läuft man da oft auch mit der Einstellung rein, dass die Natur was dabei gedacht hat und das ganze Instinktiv funktioniert.
Oh nein meine Lieben, das ist absolut nicht so! Bitte tut euch den großen Gefallen und lest euch vorher genauestens ein zu dem Thema.
Bei mir war das Problem, dass der Kleine anfangs noch erschöpft war, ich ihn durch den Kaiserschnitt erst 3h später anlegen konnte und die Schwestern auf der Station jede etwas anderes sagte. Das Resultat war schon nach einem Tag eine sehr Wunde Brust. Die Schmerzen waren richtig fies und geholfen wurde mir im Krankenhaus nur mit Lasern, was zwar etwas half, aber die Situation nicht wirklich besserte. Erst meine Hebamme hat mir zu Hause wirklich helfen können. Mit Schwarztee, Brustwarzensalbe und kühlenden Wundheilungspads war dieses Problem in einigen Tagen gänzlich verschwunden.
Die 2. Nacht mit meinem Kind war der reinste Horror. Er hatte größeren Hunger, ich nicht genug Milch und schmerzende Brustwarzen, die nicht zuließen, dass ich ihn noch öfter anlegte und das Einzige, was mir die Nachtschwester anbot, war dem Kleinen einen Schnuller und PRE Milch zum Zufüttern zu geben. Sie nahm ihn für ein paar Stunden mit, damit ich schlafen und mich etwas erholen konnte.
In dem Moment der Überforderung, war ich froh darum gewesen, aber nun da ich es besser weiß, war das ein großer Fehler, denn ich hatte zu wenig Milch, das wurde auch nach allen Versuchen dies zu ändern nicht mehr wirklich besser. Das Ergebnis von Unwissenheit und schlechter Grundversorgung meinerseits. Denn durch Lebensmittelunverträglichkeiten und Überforderung hatte ich weder genug getrunken, noch gegessen.
Dies hat dazu geführt, dass ich mit 3 Monaten abstillte. Der Kleine wollte lieber die Flasche und mir wurde es auf Dauer zu mühselig abzupumpen, anzulegen, stunden zu brauchen – um ihn immer wieder wach zu halten, beim Dauer nuckeln – und dann doch erneut auf ein Fläschchen zurückgreifen zu müssen.
Das ist der naive Gedanke als Erstgebärende. Man verlässt sich auf die Fachkräfte, auf die Leute, die das gelernt haben, die einem weiterhelfen könnten. Man verlässt sich auf die Natur, seine Intuition und das Wissen das man von sich und ein paar Babybüchern gesammelt hat. Nur dass es dann ganz anders läuft, darauf ist man nicht gefasst.
© Sarah Jocham 2024-01-26