von Horst Sammet
Es zwickt mal wieder, denn mein fünfter Lendenwirbel schiebt lose hin und her. Das wirft meinen Plan, endlich den Keller aufzuräumen, ins Aus.
Da hilft jetzt nur noch ein 40°C heißes Schaumbad und ein gutes Zwicklbier. Also, ab in die Wanne und dies ist auch der richtige Zeitpunkt zum Sinnieren. Ich denke an Züge, Reisen. Bücher und entspanne mich dabei.
Ich sitze im Zug, genauer im RJ61, von Rosenheim nach Wien und in meinem Rucksack befindet sich mehr als eine Handvoll meiner bisher veröffentlichen Bücher. Diese Reise hat etwas Besonderes , denn im Vorfeld habe ich diverse Treffen minutiös geplant, mal schauen, ob es funktioniert.
Erster Stopp ist Salzburg, ich stehe an der Waggontür und halte zwei meiner Bücher hoch, denn zwei Personen stehen am Bahnsteig mit jeweils einem ihrer Bücher. Ich öffne die Tür, die beiden kommen umgehend auf mich zu und die Haltezeit genügt, um uns zu begrüßen und unsere Bücher auszutauschen. Nach einigen Minuten heißt es: Servus Storyaner und weiter geht meine Fahrt.
Dies wiederholt sich auf ähnliche Art und Weise in Linz, St. Pölten und Wien-Meidling. Jede Begrüßung und jeder Büchertausch ein Erfolgserlebnis. Die Schaffnerin, die meine Aktivität mitbekommt, erzählt mir, dass sie ebenfalls Geschichten schreibt, aber bisher noch kein Buch veröffentlicht hat. Da wir uns auf Anhieb verstehen, bekommt auch sie eines meiner Bücher geschenkt.
Am Wiener Hauptbahnhof angekommen, empfangen mich viele Leute und rufen: Herzlich willkommen, dem Storyaner Horst! Passanten bleiben erstaunt stehen, wundern sich und fragen sich, ob sie etwas versäumt hätten. Drei Tage bin ich jetzt wieder in Wien, wie immer zu kurz, aber da ich in den letzten Jahren schon fünfmal hier gewesen bin, kenne ich mich schon etwas aus.
Die nächsten Treffen während meiner Bücher-Roas finden am Naschmarkt, dem Ikea am Westbahnhof, einem Heurigen in Nußdorf und zum Abschluss noch im Donauzentrum statt. So viele Wiener haben meine Roas mitbekommen und so haben wir Storyaner, egal welcher Fraktion, viel Spaß und Freude dabei erlebt.
Vor der Heimreise besuchen wir (habe ganz vergessen zu erwähnen, dass meine Liebste dabei ist) noch einen Buchladen, in dem es viele story.one-Bücher gibt und siehe da, das erste Buch meiner Frau ist auch schon im Verkauf. Das ist eine tolle Überraschung.
Jetzt bin ich doch glatt eingeschlafen, das Wasser ist auf 33°C abgekühlt und das hat mich wohl geweckt. Wäre doch eine schöne Zukunftsidee, so eine Roas-Geschichte zu machen.
Tatsache ist, dass mein fünftes Buch schon im Druck ist, während meine liebe Frau (im story.one-Fieber) erst 12 Geschichten veröffentlicht hat. Sie will aber noch fünf Storys schreiben und dann ebenfalls ihre Geschichten in einem Buch festhalten.
Jetzt nochmals heißes Badewasser nachfüllen und weiter träumen.
© Horst Sammet 2021-09-22