von Thomas Paar
Sich selbst einzuschätzen, zu bewerten oder zu beschreiben ist eines der schwersten Dinge überhaupt. Nenne deine Stärken und Schwächen? Was liegt dir besonders gut und welchen Dingen hast du noch Verbesserungspotenzial? Hast du irgendwelche speziellen Interessen? Was sind deine Hobbys? Kurzum, wie würdest du dich selbst beschreiben? Meines Erachtens kann man hier nur sehr schwer die richtigen antworten geben. Hat man nur Stärken und keine Schwächen, kann das schnell ein arrogantes Bild abgeben. Zählt man nur Schwächen auf, gibt das auch kein gutes Bild ab.
Glücklicherweise werden solche Dinge vorwiegend nur bei Bewerbungsgesprächen gefragt. Des Öfteren höre ich solche oder ähnliche Fragestellungen in Filme oder Serien. Fast automatisch stelle ich mir dann vor, wie ich auf solche Situationen reagieren würde. Würde ich meine Karten offen auf den Tisch legen? Würde ich die Wahrheit in dosierten Schritten von mir geben? Würde ich Dinge verschweigen? Würde ich meine Hobbys nennen, oder hätte ich Angst davor, als langweilig zu erscheinen? Natürlich habe ich selbst ein gewisses Bild von mir. Aber was ich von mir selbst denke, und wie ich auf andere Menschen wirke, sind zwei komplett andere Dinge.
Da ich mein ganzes Leben auf die eine oder andere Weise immer wieder neue Sachen (über mich oder generell) lernen werde, ist es glaube ich schwer dahingehend ein in fixes Bild von mir abzugeben. Durchaus gibt es aber ein paar Dinge, die im Laufe meines bisherigen Lebens gleich geblieben sind. Die sozusagen dem Lauf der Zeit getrotzt haben. Ich bin nicht wirklich gut darin, mit stressigen Situationen umzugehen. Wo andere Menschen dazu fähig sind ihre Höchstleistung abzurufen, ist es bei mir andersherum. Natürlich ist hier zu unterscheiden zwischen gutem und schlechtem Stress. Ich bin nicht wirklich stressresistent, daher werde ich mit ihm nie auf einen grünen Zweig kommen.
Grün ist ein weiteres gutes Stichwort. Ich mag keinen Spinat. Seit ich mich erinnern konnte, gab es nie öfters als ein bis zweimal im Jahr Spinat. Dieser typische Iglo Cremespinat, geschmeckt hat er mir nie. Das letzte Mal habe ich ihn gegessen als ich 18 war. Seitdem habe ich kein Problem damit, gänzlich auf ihn zu verzichten.
Verzichten würde ich auch liebend gerne auf sämtliche Kabel, die es so gibt. Trotz modernster Technik, WLAN und dem >>blauen Zahn<< genießen bei uns in der Wohnung sämtliche Kabel noch immer den Platz an der Sonne. Ich möchte gar nicht die Länge wissen, die sich ergeben würde, wenn ich alle Kabel aneinander reihen würde. Fakt ist, dass mich selten etwas so sehr auf die Palme bringt, wie ineinander verhedderte Kabel.
Somit gewähre ich euch einen kleinen Einblick, mit Stress, Spinat und Kabelsalat.
© Thomas Paar 2022-10-27