Dieses kunterbunte Musikfest findet im Rahmen der Neuen Schweizer Volksmusik jedes Jahr an einem Sonntag im Juni in der Markthalle Basel statt und erfreut dort Zuhörer und Musiker gleichermassen. Unter der hohen Kuppel unweit des Bahnhofs SBB spielen, tanzen und singen von morgens bis abends die unterschiedlichsten Formationen und machen mit originellen Auftritten auf sich aufmerksam. Von Blockflöte bis Tuba, von Geige bis Kontrabass, von BĂŒchel bis Alphorn, von Jodler bis Chorgemeinschaft und von Schwyzerörgeli bis GroĂformation ist Volksmusik live zu hören und zu sehen. Mein diesjĂ€hriges Konzertprogramm hat sich musikalisch aus folgenden Etappen im Halbstundentakt zusammengesetzt: Start um 11 Uhr mit âDruckluftâ, einem spielfreudigen Sextett aus ZĂŒrich mit fĂŒnf BlĂ€sern und Schlagzeug, wobei der Posaunist und Bandleader mit seinen gekonnten Soli besonders hervorsticht. Anschliessend Balthasar Streiff mit diversen Hörnern im Trio mit Posaune und Saxofon mit unbĂ€ndiger Improvisationslust und VirtuositĂ€t auf der Suche nach neuen KlĂ€ngen und Tonfolgen. âsâEcho vo dr Feldbergstrooss‘, ein kleinbasler Jodelduo mit schmucker selbstdesignter Tracht ĂŒberzeugte mit Eigenkompositionen und witzigen Texten. âCornelia und Claudiaâ, zwei junge Jodlerinnen mit einem famosen Handharmonikaspieler als Begleiter mit stupender Technik, holen mit ihrer VitalitĂ€t und Spielfreude das Publikum aus der Reserve. Das âTrio Schwerkraftâ mit Tuba und zwei Baritonsaxofonistinnen und vielen Eigenkompositionen bringen viel Power und tiefe Töne in die gute Stube. Das âBasler Sicherheitsorchesterâ, das sich mit seiner Musik seit vielen Jahren fĂŒr linke Anliegen einsetzt, ĂŒberzeugt mit Italianita, Filmmusik und schrĂ€gen Tönen die Zuhörer drauĂen auf dem Sonnendeck. âBlueschtâ mit GĂ€sten zeigt, dass Jodelgesang auch mit Gitarren- und Bassbegleitung gelingen kann und auch âd’Giigegugge ZĂŒrichâ kreiert einen originellen und eigenen Volksmusiksound. All diese verschiedenartigen Formationen mit ihrer Vielzahl von musikalischen Ideen und Klangfarben vermischen sich unter dem Dach der riesigenMarkthalle und machen diesen Event zu einem einzigartigen Hörgenuss. So macht Volksmusik Freude und eröffnet neue Dimensionen musikalischer KreativitĂ€t. Auch wenn die Ausgabe 2021 wegen der Maskenpflicht und den Abstandsregeln etwas distanzierter und unpersönlicher daher kommt als die vorigen Jahre, kann es der Stimmung und der Musizierfreude wenig Abbruch tun. Da wird geblasen, gefiedelt, gejodelt und gespielt, als gĂ€be es kein morgen und als wĂ€re die Pandemie schon vorbei und alle Musiker und das Publikum freuen sich gemeinsam, dass endlich wieder Auftritte dieser Art in der Ăffentlichkeit stattfinden können. So sind denn auch noch weitere âStreetfood + Volksmusik aus aller Weltâ-Veranstaltungen bis im November in der Markthalle angekĂŒndigt. Es lebe die Neue Volksmusik auch in Basel lange weiter!
© Hans-Peter Schaub 2021-06-23