Tag doch noch gerettet

Birgit Hofstötter

von Birgit Hofstötter

Story

Gestern hatte ich ein riesen GlĂŒck, denn der Tag, der sehr geladen und mit viel Verlangen und Dagegenhalten anfing, nahm ein wirklich witziges Ende.

Wie jeden Morgen war es eine Herausforderung, meine zwei Teenager aus dem Bett zubekommen. Dann:“Gibt’s nicht was anderes zu essen, das mag ich nicht!“ ĂŒber „Ich hab keine lange Hose, sind alle schmutzig!“ Das FrĂŒhstĂŒck wurde gegessen, eine lange Hose unterm Bett hervorgezogen und schon war der Moment wieder gerettet.

Kids in der Schule abgeliefert und vermerkt, dass der Junior etwas frĂŒher gehen mĂŒsste zwecks Kontolltermin beim ach so geliebten Zahnarzt.

Dann schnell nach Hause den Laptop gestartet, die zig neuen Emails gekonnt ignoriert und dort weitergemacht, wobei ich aufgrund der spĂ€ten Stunde am Vortag, schon fast eingenickt war. Die Arbeit flutschte so dahin, ein Blick auf die Uhr und der Wahnsinn ging von Neuem los. Meinen großen von der Schule abgeholt, Autofahrt zum Arzt. Puh alles geschafft, sogar eine Minute zu frĂŒh. Kontrolle, wir wissen eh Bescheid, Löcher wĂ€ren zu reparieren, große Verweigerung. Auch kein Termin fĂŒr Mundhygiene. Ich Ă€nderte meine Strategie. „Deine Entscheidung, du ĂŒbernimmst ab jetzt die Verantwortung fĂŒr die Gesundheit deiner ZĂ€hne!“ „Verantwortung? Kann ich doch gar nicht ĂŒbernehmen, bin ja noch nicht 18!“ Ein Wortgefecht jagt das nĂ€chste. Er bleibt stur, keine Verantwortung, aber auch kein Einlenken. Wieder bei der Schule eingetroffen, MĂ€del eingepackt. Nach Hause. Essen gekocht. Achja da war ja noch meine Arbeit, die nĂ€chsten Stunden hĂ€nge ich in Telefonbesprechungen fest. Meine Emails werden auch nicht weniger. Dann eine Aufforderung etwas noch einzuschieben, sollte diese Woche noch fertig werden. Gut dass Freitag ein Feiertag ist! Uff.

Kurz vor 20 Uhr, stapfte mein MÀdel ins Zimmer, es wÀre Zeit in den Reitstall zu fahren.

Also rein ins Auto. Das Pferd hatte jedoch nicht wirklich Lust drauf und zeigte sich von der besten Seite. Ui, der Vierbeiner hatte glatt das Komando ĂŒbernommen. Jetzt war es kein Leichtes mehr es davon zu ĂŒberzeugen wer denn das Sagen hatte. Schnell war das VergnĂŒgen fĂŒr diesen Tag gestillt, runtergeschwungen vom Pferd und in die Stallgasse.

Dort wurde gerade heftigst diskutiert. Sollte man die Mistgabel ĂŒber den Oberschenkel nach oben drĂŒcken, um Armkraft zu sparen? „So ist’s doch viel einfacher, hier legst du an und die ganze plattgedrĂŒckte Kacke, lĂ€sst sich mit Leichtigkeit nach oben schleudern.“ „Das funktioniert bei mir nicht, da tut einem ja dann der Oberschenkel weh. Ich mach alles aus dem Oberarm. Viel besser, manchmal tut er halt dann auch weh“.

Wie schön wenn man solch stinkende Angelegenheiten mit Humor nehmen kann. Welcher Schwung gehört beim Schubkarren entleeren dazu? Die rasante Fahrt nach oben oder im langsamen Schritt und dann mit Schwung entleert. Vorsicht Seitenlage.. „ahhhh Hilfe“.. echt witzig mein Stimmungsparameter wurde positiv aufgeladen.

© Birgit Hofstötter 2019-10-30