Tanz mit dem Teufel- von der Abhängigkeit

DasGrosseW

von DasGrosseW

Story

Ich kann in seine Seele sehen. Sie ist schwarz und sie ist böse. Durch Wahnsinn angetrieben. Sein Herz ein verdorbener Ort!

Er besitzt mich! Ich soll ihm hörig sein und unterwürfig. Er feiert seine Feste mit meinem Körper und er hat Erfolg. Der Tanz mit dem Teufel gelingt mir. Ich bin wie berauscht von seiner Schönheit und all der Täuschung. Ich will das er mich liebt- nur mich. In schattendunklen Nächten kriecht er zu mir ins Bett und ich kann seine samtenen Hände zwischen meinen Schenkeln spüren. Er haucht mir in die Seele, wie schön ich für ihn bin und ihn nie verlassen darf. Ich bin wie von Sinnen. Ich will es so sehr.

Von Zeit zu Zeit, wird er zornig. Seine Augen glühen vor Wut. Seine Stimme ist ruhig und schneidend. Keinen Wunsch wird er mir erfüllen, den er mir nicht selbst in den Mund gelegt hat. Dann stößt er mich von sich und tanzt einen gehässigen Tanz auf meinem blutenden Herzen, dass da vor mir auf dem Boden liegt. Er schwingt die Beine und reißt die Arme in die Höh‘. Er ist die Ausgeburt von Grausamkeit und ich habe ihm selbst die Tür geöffnet. Wenn seine Höllenmusik verstummt, blickt er auf mich herab, erhaben, bereit dafür meine Entschuldigung zu empfangen. Hoheitzvoll sitzt er auf dem Thron, den ich ihm errichtet habe, während ich auf Knien um Vergebung flehe. Mein Winseln ist Nektar für ihn, an dem er sich labt, sich satt trinkt. Seine Augen glühen vor Erregung wenn er mich, sein gebrochenes Kunstwerk betrachtet. Er spiegelt sich in meiner Angst und er bebt und zittert vor Freude. All meine Schwäche zu seinen Füssen.

Nun ist es an der Zeit, mich wieder gesund zu lügen. Er bettet mich auf weichen Kissen. Er ist wieder so schön und trägt mich. Er liebt mich, er hält mich fest! Er verlangt nach mir und ich gebe mich ihm hin. Ich kann ohne ihn nicht sein. Alles will ich für ihn tun, verspreche es ihm, damit er mir nicht mehr weh tut.

Er ist überall, in meinem Kopf in meinem Schoss und meine Existenz ist jetzt seine Bühne. Er ist Gott und ich der Sünder. Es gibt kein entkommen. Lieber soll er mir heiße Nadeln durch mein Fleisch treiben, als mich zu verlassen.

In den Nächten, liegt er bei mir, auf mir, in mir. Ich schlafe wenn er es zulässt. Ich trinke sein Gift damit ich berauscht bleibe. Sein Bewundern ist der Himmel und wieder tanze ich mit dem Teufel auf den Splittern meiner porösen Seele. Sein Takt, sein Rythmus. Er wirbelt mich durch die Dunkelheit. Düstere Pirouetten bis mir schwindelt. Er fängt mich und wir wiegen uns zur Melodie.

Sollte ich fliehen, droht mir Folter. Das weiß ich, denn seine scharfen Krallen liegen immer an meiner Kehle. Ich wehre und winde mich unter seinem eisernen Griff und die Zukunft die ich immer wollte, versinkt in Dunkelheit. Da ist kein Licht mehr. Nirgendwo! Er wird immer da im Schatten lauern und mich beobachten. Er gibt mich nicht auf, eher soll ich sterben.

Der Dämon den ich liebte

Bild- Alexander Krivitskiy

© DasGrosseW 2020-06-08

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