von Alex D
34 Stunden bis zum Ausbruch:
Der erste Satz, den meine müden Ohren am nächsten Morgen wahrnahmen, war: „Kyle, mach deinen scheiß Wecker aus!“. Ja mein bester Freund hatte die Angewohnheit etwas eher aufzustehen, um auch wirklich pünktlich zu sein. Somit war mein Zimmer 2 Stunden vor Beginn des ersten Programmpunktes wach. Es Stand wandern auf dem Plan heute. Boston hatte eine wunderschöne Umgebung, wenn man erst einmal aus der Stadt hinausfuhr. Das Beste jedoch war an der ganzen Sache, das wir Camping-Equipment mitnehmen, mussten da wir zwei Tage durch die Wildnis laufen werden. Ich freute mich sehr darauf, da ich eh sehr Natur verliebt war und das Schlafen im Wald als sehr beruhigend empfand. Nachdem also Kyle den Wecker endlich ausgeschaltet hatte, stand er auf und ging ins Bad. Ich hörte seine elektrische Zahnbürste bis zu meinem Bett. Er war fertig, da ich sowieso nicht mehr schlafen konnte, ging ich nach ihm ins Bad. Schnell duschen und Zähne putzten und danach zum Frühstück, dachte ich mir. Unten traf ich auf Mrs Enders, die entsetzt auf einen kleinen Fernseher schaute, der im Frühstücksraum des Hotels hing. Über die Nacht hatte sich die unbekannte Krankheit in Südamerika ausgebreitet, es gab auch schon einige Fälle in den USA. Doch der Nachrichtensender beteuerte das man sich keine Sorgen machen müsste. Meine Lehrerin sah mich an und sagte nur: „Sehr schlimm was da passiert, nicht Alex? Ich hoffe den Infizierten in den USA geht es gut. Aber jetzt lasst uns erstmal Frühstücken und den Ausflug genießen.“ Und wie wir ihn genießen würden … der Sender wechselte nun wieder zum normalen Programm und allmählich kamen die ganzen Leute runter zum Frühstücken. Lisa küsste mich und nahm mich in den Arm, wir redeten etwas und aßen sehr viel, ich meine, wir müssen ja auch schließlich noch Wandern.
Abermals rein in den Bus, er fuhr uns zu dem Beginn eines schönen Wanderweges, den sich unsere Lehrerin ausgesucht hatte. Alle hatten relativ gesehen noch kleine Rucksäcke dabei, ich schätze mal mit 40-45 Liter Fassungsvermögen. Ich war der einzige mit 70 Liter Rucksack, aber ich wollte halt mehr mitnehmen, um etwas „Luxuriöser“ den Wald mein, zu Hause nennen zu können. Die Fahrt mit dem Bus dauert knapp eine Stunde, er hielt an einem wirklich wunderschönen Waldeingang. Wir sammelten uns alle an einer Karte, auf der man jeden Wanderweg sehen konnte, der durch diesen Teil des Waldes führt. „Wir laufen Strecke 9A, falls jemand verloren gehen sollte. Der Wanderweg ist markiert an den Bäumen. Diese Klassenfahrt soll euch auch was beibringen in Sachen Biologie. Hier sind ein paar Aufgaben, ihr müsst bestimmte Blätter suchen und sie benennen und in ein kleines Büchlein einkleben. Die Gruppen habt ihr selbst bestimmt“, sagte Mrs Enders zu Klasse. Ich war in einer Gruppe mit Lisa und Kyle. Alle samt waren wir im Biologieleistungskurs an unserer High-School, somit ersetzte dieses Buch eine Klausur. Mein Buch, was ich mit hatte, fand ich bei meinem Vater.
© Alex D 2023-02-13