The Sea 2

Trotz deiner vielen Nachrichten schrieb ich dir nicht zurück. Mein neuer Job fraß mich beinahe auf und kostete mich sehr viel Kraft. Du tatest mir sehr leid, doch ich war einfach zu gestresst. Am Montag schriebst du mir dann erneut:

„Let’s go hang out by the sea
Life get’s easier with me
Just imagine how the day could be
And in the night we’ll make a fire
Sparks are dancing in the sky
Leave the world behind and come with me“.

Ich las deine Nachricht sofort und irgendwie erleichterte sie mich. Ich zog mir einen schlichten schwarzen Bikini an und einen gleichfarbigen Jumpsuit darüber. Zwei Stunden später traf ich dich dann am Miami Beach. Du trugst eine dunkelblaue Badehose und ein weißes aufgeknöpftes Hemd. Wir schwammen, tauchten, sonnten uns und tranken ein paar anständige Gläser Alkohol an der Bar. Am Abend setzten wir uns auf meine Picknickdecke und sahen uns den Sonnenuntergang an. Er war nicht lila oder knall rot wie auf den Bildern bei Google, doch in deiner Gegenwart war mir das so gut wie egal. Später machten wir, wie du es versprochen hattest, ein kleines Feuer und sahen uns die Sterne an. Nach einer Weile legtest du dich auf den Rücken und zogst mich mit dir. Mein Kopf lag nun auf deiner Brust und deinen Arm schlangst du um mich. Erst um 2.30 morgen, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Du brachtest mich bis vor meine Haustür und zum Abschied umarmten wir uns gefühlte 10 Minuten. Dann gabst du mir einen Kuss auf die Stirn und verabschiedest dich von mir. In dieser Nacht musste ich ununterbrochen an dich denken.

Ich schlief nicht lange, doch auf meiner Uhr stand plötzlich 11.03 Uhr morgens. Die Verwirrung war mir wohl ins Gesicht geschrieben, denn als ich die Post aus dem Briefkasten vor meiner Haustür zog, begrüßte mein Nachtbar mich mit “ Are you ok?“

Ich brachte nur ein Nicken zu stande, denn in meinem Kopf war alles durcheinander.

Dich mir nur vorzustellen machte mir Kopfschmerzen und Aufregung. Ich mochte es mit dir zu reden, über unsinnige dinge zu diskutieren und vor allem zu lachen. Denn dein Humor war einfach einzigartig und perfekt.

Am nächsten Mittag erschien dann eine Nachricht von dir auf meinem Handy.

Eine Nachricht auf die ich schon über vierundzwanzig Stunden wartete.

„Let’s go hang out by the sea, again?“