von Sternenkind
Wir landeten wieder in Wien, ich war noch nie zuvor so froh mich am Flughafen in Schwechat zu befinden.
Die Crew meinte, wir sollen sitzen bleiben, denn das Flugzeug wird von außen gewartet.
H. wollte unbedingt weiter fliegen.
„Wir werden sicher nicht mit dieser Maschine weiterfliegen.“ entgegnete ich ihm.
Nach eineinhalb Stunden warten , durften wir endlich die Maschine verlassen. Wir sollen uns beim Service Counter der Airline einfinden um neue Informationen zu bekommen. Gesagt getan.
Die Frau vor uns regte sich furchtbar bei der Service Mitarbeiterin auf. Ich verstand die Welt nicht mehr, denn ich war froh überlebt zu haben und hätte jeden Menschen küssen oder umarmen können. So froh war ich!
Ein Shuttelbus überstellte uns ins Hotel und wir ein Abendessen war für uns vorbereitet, Dort wurden wir einquartiert, natürlich alles auf Kosten der Fluggesellschaft.
Am Buffet lernten wir andere Fluggäste kennen. Angelika war auf dem Weg nach Neuseeland und Ibrahim nach Peking so wie wir.
Dubai war für alle nur eine Zwischenstopp wie sich herausstellte.
Ibrahim studierte ebenfalls Sinologie wie H. Und wollte auch nach China um sein Chinesisch aufzubessern.
Nach dem wir zusammen gespeist haben , waren wir nach der Aufregung sehr müde. Wir verabschiedeten uns und jeder ging auf sein Zimmer.
In der Früh klopfte jemand und hinterließ einen Brief vor der Tür:
„Sehr geehrter Fluggast, wir möchten uns für den gestrigen Ausfall des Fluges blabla bla nach Dubai höflich entschuldigen. Die Maschine hat einen schwerwiegenden Triebwerkschaden und wurde bis auf weiteres eingezogen.
Wir haben für sie einen Flug nach München bereitgestellt und dort können sie nach Dubai weiterfliegen.“
Ein Triebwerkschaden! So stand es schwarz auf weiß.
Damit ist nicht zu spaßen! Vogelschlag kann auch Triebwerke zum Aussetzten bringen.
Da fiel mir der Text aus dem Englisch Buch im Gymnasium ein. Es handelte um eine wahre Geschichte. Ein Flugzeugabsturz und ein Überlebende, die sich in Dschungel durchschlug. Die junge Frau begegnete Schlangen wie der grüne Mamba und anderen wilden Tieren. Maden legten sich in ihre Wunden, die sie mit einer Art Pinzette mühsam entfernte. Mich grauste es von dem Text und ekelte vor den Maden.
Ein anderes Buch fiel mir ein, dass ein Überlebender von einem Flugzeugabsturz in den 70 er Jahren in den Anden schrieb.
Es war eine Sportmannschaft, die im Schnee landete hoch oben in den Anden. Nach langer Tortur und Überlebensdrang schafften einige es gerettet zu werden.
Ich bin dankbar , dass unser Kapitän so professionell reagiert hat und das wir wieder in Wien landen durften.
Ein paar Wochen nach unserer China Reise, notwasserte der grandiose „Captain Sully“ im Hudson River und alle Passagiere überlebten!
Vor Freude treibt es mir heute noch die Tränen in die Augen und ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper.
Vielen Dank an alle Crew- Mitglieder, die in so hohen Lüften , weit entfernt der Erde so tolle Leistungen täglich vollbringen!
© Sternenkind 2019-09-16