von anima
Unser Herr Kaplan bekam eine Pfarre zugeteilt. Ob ich ihm helfen könne beim Aufbau seines Haushaltes, fragte er mich.
„Nun ja“, murmelte ich, begeistert war ich nicht von dieser Anfrage, für vier Wochen Pfarrhaushälterin zu spielen – aber bitte nicht länger.
Ein wunderschöner Ort, am Fusse vom Hochschwab gelegen, stellte ich fest, als ich vom Bus ausgestiegen war. Als Gebäck hatte ich nur meinen braunen Papp Koffer und die Handtasche bei mir, nur für vier Wochen.
Es war nicht weit bis zum Pfarrhaus, wo ich herzlichst begrüsst wurde.
Vorerst richtete ich mich im großen Zimmer ein, schlüpfte in meine Arbeitskleidung und machte mich an die Arbeit im Haus.
Zuerst die Küche, dann das Stiegenhaus, den Vorraum und ein Gästezimmer putzte mit Elan fertig, alles großräumig ausgebaut.
Ich konnte nur ein einfaches Mittagessen kochen, weil kaum Vorräte gelagert waren, zuminderst fand ich nichts Brauchbares.
Der Neu ernannte Pfarrer machte mich aufmerksam, dass im Keller sehr wohl Lebensmittel, deponiert seien. Also öffnete ich eine Tür, von wo mir ein modriger, eisiger erdiger Geruch entgegen schlug. Mir wurde es kalt am Rücken und ich überlegte, ob ich die Stufen hinab steigen solle. Auf einem Regal waren wirklich Nahrungsmittel gelagert.
Buh, diese muffige Luft, wie unterirdisch begraben, hauchte ich, dann machte ich kehrt , schloss die Tür und lehnte mich mit zittrigen Beinen an die Mauer. Der Pfarrer stand auf einmal neben mir: „Ist etwas, du bist so blass“.
„Und ob was ist, das ist ja wie ein Grab“. Stammelte ich.
Der Mann Gottes lächelte und sagte: „Du wirst dich daran gewöhnen, das ist ein sehr altes Haus“.
Das ist es wohl, dachte ich.
Nachdem wir einen guten Kaffee getrunken hatten, meine Beine wieder standfest waren, sagte mein Chef: draußen in der Hütte, liege das Holz für den Kachelofen, ich solle vorerst Heizbares in das Haus schlichten, abends können wir uns das Wohnzimmer gemütlich machen, der Ofen wärmt wunderbar.
Also raus in die Hütte. ich stapelte die Scheite in die vorgesehene Trage. Dann erkundigte ich den ehemaligen Stall, das war er sicher einmal. Und wie ich so schaute, altes verstaubtes Gerümpel, Gartengeräte und ein Holzstock mit einem Beil eingeschlagen, dann sah ich etwas, nicht zu fassen, auf einen alten, verstaubten, wurmstichigen Kasten, was mich erstarren ließ. Mein Herz raste, die Knie wurden weich, bis ich mir einen Ruck gab, mich umdrehte und in Haus lief.
„Herr Pfarrer!“ schrie ich, “ Herr Pfarrer, kommen sie schnell“.
„Ach Anima, was ist den jetzt wieder?“
„Holen Sie das Holz, ich gehe nie mehr in diesen Schuppen hinaus“, krächzte ich.
„Was ist den geschehen, komm, wir gehen zu zweit schauen“. Lächelte er?
Ich zeigte auf das hölzerne Etwas; “ Das, dort oben!“
„Mein Gott, du furchtsames Kind, das ist ein Reserve Sarg für Leute, die am Berg verunglücken. Jetzt ist doch keiner drin.“
Noch eine Tasse Kaffe, Anima?
© anima 2020-04-27