Wo, wo ist das Morgenlicht?
Die Nacht, sie nimmt kein Ende.
Ich seh‘ die Hand vor Augen nicht,
mich umschließen Nebelwände.
Wer, wer ruft durch all das Grau?
Ich höre ferne Stimmen.
Die Finsternis ist kalt und rau,
ich seh‘ kein Kerzlein glimmen.
Wie, wie kann das alles sein?
Der Himmel ist verschwunden.
Ich fühl mich elend, taub und klein,
an diesen Ort gebunden.
Was, was raschelt durch die Nacht?
Ein Strom von zäher Schwärze.
Ein Boot lockt mich mit großer Macht,
dem Scheine einer Kerze.
Wie, wie komme ich dahin?
Zum Ziel all meiner Jahre.
Gott, erleuchtet meinen Sinn,
wenn ich den Fluss befahre.
Wer, wer war ich dazumal?
In fernen Erdentagen.
Ich verlasse Leid und Qual,
könnt‘ ich nur Abschied sagen.
Wo, wo ist das Morgenlicht?
Ich segle dir entgegen.
Weint an meinem Grabe nicht,
der neue Tag bringt Segen.
© Magdalena Markovic 2021-08-13