Unbegreifliches greifbar machen

Ich suche nach Worten, um das Unbegreifliche greifbar zu machen, doch scheitere kläglich. Keine Worte können den Emotionen, die ich in jeder Zelle meines Körpers spüre, gerecht werden – so sind sie nicht nur zu intensiv, doch auch so unbegreiflich.

Es fühlt sich fremd an, doch zugleich vertraut.

Wie ein Tag, an dem die Sonne scheint und zugleich regnet es. Es gewittert und stürmt, und zugleich ist der Himmel klar und blau. All das auf einmal, und noch so viel mehr.

Hoffnung im Herzen, doch zugleich Angst und Unsicherheit. Alles erscheint mir plötzlich sinnvoll, doch nichts hat einen Sinn. Ich verstehe alles und nichts im exakt gleichen Moment, als stünde ich mit einem Fuß im Himmel und mit dem anderen in der Hölle.

Mein Inneres spielt verrückt, greifen kann ich es nicht – jeder Griff geht ins Leere. Ich spüre keinen Halt, fühle mich, als würde ich fallen, doch der Fall fühlt sich positiv an. Als hätte es einen Sinn, zu fallen, weil unten etwas Schönes auf mich wartet.

Doch was genau mich erwartet, das weiß ich nicht.

Ich kann bloß vermuten, was als nächstes passieren wird, doch sicher sein kann ich mir nicht. Es gibt nichts in diesem Moment, was mir Sicherheit gibt; alles ist unbegreiflich. Die Gedanken kreisen und kreisen und kreisen und… Es scheint, als hätte ich eine Freikarte für dieses Karussell gewonnen, doch die Fahrt ist endlos. Einmal eingestiegen und es gibt kein zurück mehr, keinen Ausweg. Hilflos ausgeliefert, unbegreiflich.

Ein Blick in den Himmel und alles ist dunkel, doch ein einzelner Stern leuchtet mich an. Dieser eine Stern leuchtet heller als jeder andere Stern, den ich je zuvor gesehen habe.

Was möchtest du mir sagen, kleiner Stern?

Für einen kurzen Moment vergaß ich, dass ich nicht mit den Sternen sprechen kann – zumindest nicht mit denen am Himmel. Denn auch Menschen können Sterne sein, indem sie genau dasselbe Gefühl in einem anderen Menschen auslösen, das er spürt, wenn er in den mit Sternen bemalten Nachthimmel schaut.

Gänsehaut, Herzrasen, Unendlichkeit.