Und das in meinem Alter ;-)

02.12.2022 – Wickelauflagen

Ja, so kann es kommen. Da steht man mit fast 60 Jahren bei Rossmann an der Kasse mit dem vollständigen Vorrat an saugfähigen Betteinlagen für Babys im Einkaufswagen. Der Blick der Kassiererin schwankte zwischen: Oh wie süß, die Oma kauft fürs Enkelkind ein und na, ja … ganz schön spät noch Mutter geworden.

Dass ich diese Einlagen zweckentfremden würde, konnte sie ja nicht ahnen.

Ich bekam von der Klinik den Rat, mein Bett so zu präparieren, dass nach der Operation keine Flüssigkeit in die Matratze dringen kann, die Einstich-Absaug-Stellen werden nicht zugenäht, damit die Turmulenzflüssigkeit, die in das Gewebe eingeführt wird, damit die kranken Fettzellen abgesaugt werden können, abfließen kann.

Es ist gleichzeitig ein Schmerzmittel in dieser Flüssigkeit enthalten. Ein großer Teil wird zwar wieder mit abgesaugt, aber es bleibt noch ein Rest im Körper, der dann nach und nach fröhlich aus meinen Beinen und somit ins Bett läuft.

Schauen wir mal.

03.12.2022 – Letzter Kaffee

Heute haben wir uns mal wieder mit Wolfgang und Elke zum Spaziergang verabredet. Als es klingelte, stand Elke mit einer großen Tüte vor der Tür mit den Worten: „Das sind unsere großen, alten Handtücher. Du wirst sie brauchen. Gib sie mir später einfach wieder zurück.“ Elke ist so ein Schatz. Sie macht sich richtig Gedanken.

Während unseres Spaziergangs erzählte sie mir, dass sie sich Videos im Internet von den Patienten aus der Klinik angesehen hat.

Die Spaziergänge sind immer schön. Meistens teilt es sich so auf, dass die Männer zusammen gehen und wir Frauen ebenso. Es gibt immer so viel zu bereden.

Auf dem Rückweg habe ich dann alle noch mal zu einem „letzten“ Kaffee eingeladen. Das Gelächter war groß. „Was heißt das denn?“ Ich meinte: „Natürlich ein Letzter, bevor ihr zu Eurer Familie verreist“. Aber im Stillen dachte ich, man weiß ja nie, was bei so einer OP alles passiert. Es ist ja schließlich eine Vollnarkose.

04.12.2022 – Jahr der Veränderung

Was war das für ein Jahr bitte? So turbulent wie schon lange nicht mehr. Dabei fing eigentlich alles sehr ruhig an. Für mein Empfinden schon zu ruhig. 

Silvester sind Detlef und ich mit den E-Scootern runter zum Meer gefahren und wollten schauen, ob dort trotz Corona-Einschränkungen vielleicht ein Feuerwerk stattfindet. Wir begrüßten das neue Jahr unter freiem Himmel mit kleinen hoteleigenen Feuerwerken, die den Himmel bunt erleuchteten. Wie schön!

Zu dieser Zeit hatten wir noch keine Ahnung, dass uns große Entscheidungen und Veränderungen bevorstanden.

Jetzt neigt sich das Jahr schon wieder dem Ende zu, morgen werde ich 57 und übermorgen lasse ich mich operieren.