Unerwiderte Liebe – Kapitel 11

Lena Blumenthal

von Lena Blumenthal

Story

Nach diesem Gespräch möchte ich einfach nur alleine sein. Ich laufe ziellos in der Gegend umher und lande automatisch an meinem Lieblingsplatz – eine kleine Bucht am Strand, in der Nähe von der Badestelle, an der ich mit meinen Freunden vor kurzem war. Doch als ich dort ankomme, sehe ich, dass ich alles andere als allein bin. „Was machst du denn hier?“, frage ich an Jonas gerichtet. Er dreht sich erschrocken um und sieht mich an. „Man Mila, hast du mich erschreckt.“, sagt er außer Atem. Ich muss ein bisschen lächeln, aber es reicht nicht aus, dass es meine Augen erreicht. Das scheint Jonas anscheinend zu merken, denn er sieht mich mit einem weichen Gesichtsausdruck an. „Was ist los Mila? Du siehst traurig aus. Hattest du Streit mit Kylie?“, fragt er vorsichtig und kommt auf mich zu. Ich schüttle nur den Kopf, ich möchte ihm ungern von dem Streit mit Alex reden, das geht ihn nichts an. „Würde eine heiße Schokolade dich aufmuntern?“; stellt er eine neue Frage. „Wir könnten zu mir gehen und ich mache uns die beste, heiße Schokolade, die du je getrunken hast, versprochen.“, fügt er hinzu. Ich sehe ihn ungläubig an. „Die beste also, ja?“, frage ich ihn. „Dann sollte ich die beste, heiße Schokolade vielleicht mal probieren.“, füge ich hinzu und lächle leicht.

Als wir bei ihm ankommen, kümmert er sich sofort, nachdem er mir das Haus gezeigt hat, um die heiße Schokolade. Nun sitze ich im Wohnzimmer, während er in der Küche rumwerkelt. Ich stehe auf und schaue mich ein bisschen um. Die Einrichtung ist sehr modern, alles mit grauen und weißen Möbeln eingerichtet. An der Wand gegenüber der Couch hängt ein ziemlich großer Flachbildfernseher über einem alten Kamin. Auf dem Kaminsims stehen einige Bilder von Jonas und seiner Familie. Ich betrachte gerade eines auf dem er mit seinen Eltern zu sehen ist – sie sehen sehr glücklich aus. „Das sind meine Eltern, als sie noch zusammen waren.“, sagt Jonas und reist mich damit aus meinen Gedanken. „Mittlerweile sind sie nicht mehr so glücklich wie auf dem Bild“, fügt er hinzu, als er mir eine der Tassen reicht, die er in der Hand hält. Ich nehme sie ihm ab und sehe ihn etwas traurig an. „Das mit deinen Eltern tut mir leid.“, sage ich aufrichtig. „Ach alles gut. Lass uns nicht darüber reden. Trink lieber deine Schokolade, solange sie noch heiß ist.“, meint er und sieht mich auffordernd an. Ich nehme also einen Schluck und muss gestehen, dass er recht hatte. „Wow, du hast nicht gelogen, das ist wirklich die beste, heiße Schokolade, die ich je getrunken habe. Wie hast du das gemacht?“, frage ich ihn. Jonas schüttelt nur den Kopf. „Das ist ein Geheimnis.“, antwortet er. Dann nimmt er mir die Tasse ab und stellt unsere beiden Tassen auf den Couchtisch. Langsam kommt er näher an mich ran. „Jonas, was tust du da?“, frage ich leise. Er steht nun direkt vor mir und sieht mir in die Augen. „Ich sehe mir eine wunderschöne Frau aus der Nähe an.“, sagt er leise und grinst. Schon wieder ein Kommentar, für den ich Jonas wahrscheinlich zurückgewiesen hätte, doch irgendetwas ist heute anders. Denn anstatt ihn zurückzuweisen, fange ich an ihn zu küssen.





© Lena Blumenthal 2023-07-12

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Herausfordernd, Emotional, Hoffnungsvoll
Hashtags