Unheimliche Begegnung 1

Aime

von Aime

Story

Mit meinem Baby bezog ich eine Altbauwohnung in Wien in einem heute denkmalgeschützten Haus. Der Innenhof war ein Jungle mit unheimlichen Geräuschen von seltsamen Tieren. Es keucht und fleucht :-) alles Mögliche an Getier. Dazwischen war auch gewohntes Vogelgezwitscher und Gezirpe und Gegrille. Uralte riesig hohe Bäume inmitten von Dickicht. Unbetretbar! Wilde unbändige Natur mitten in Wien. Donaunähe! Ich wohnte ganz oben, gefühlt der 6. Stock. Es ist ewig her. Glücklich über diese Ein-Zimmer Wohnung ohne Bad ohne Toilette (am Gang für diese Etage) fuhr ich gerne ins Schwimmbad um zu duschen. Ich schwimme auch gerne, aber es war dann oft mehr ein Plantschen, wegen meinem Söhnchen. Den badete ich zu Hause im Abwaschbecken wo das Geschirr gewaschen wird. Ich hatte aber kein Heißwasser, ich musste es auf der einen tragbaren Herdplatte vorher erwärmen. In der Wohnung davor hatte ich nicht mal Wasser. Das musste ich vom Gang holen. Also war ich froh Wasserhahn IN der Wohnung zu haben. Küche gab es nicht, es war ein winziger Vorraum nach der Eingangstür, die aus normalem Fensterglas war. Dünne Vorhänge verdeckten kaum was. Mit Nägel in die Wand hängte ich eine dicke Decke vor, die im Winter auch die Kälte abhielt. Geheizt wurde nur mit einem Heizstrahler. Es war ja bloß ein Zimmer mit Vorraum, der als Kochnische verwendet wurde. Ein Schrank und ein großes Bett zum Ausklappen mit Couchtisch – das wars. Alles war sehr desolat. Dafür hatte ich 40.000 Schillinge Ablöse bezahlt. Die Wände waren enorm hoch. Wenn das dürftige Licht an war, dann warf es lange Schatten. Das Fenster ließ ich im Sommer immer offen. So kam es, dass eines Abends als ich heimkam mit meinem Baby – es ins Bettchen legen wollte als ich ein riesiges „Krokodil“ an der Decke sah. Ich schrie und mein Kleiner weinte vor Schreck. Ich holte den Besen und stieß damit an die Decke um das Untier zu vertreiben. Aber es lief nicht zu Fenster, sondern zum Boden. Als dieses Reptil aus dem Schein der Lampe huschte, bemerkte ich, dass es bloß etwa 20 cm klein ist und so eine Art Salamander ist. Erleichtert, aber noch zittrig scheuchte ich das Tier bis es endlich zum Fenster wieder rauskletterte.

Von dem Tag an schwitzen wir, weil ich traute mich nicht mehr das Fenster offen zulassen und das war auch gut so. Warum? fragt Ihr Liebe Euch … das erzählt Euch meine nächste Geschichte.

© Aime 2022-07-22

Hashtags