von Fritz Schuler
Spätestens nachdem ich vier Räumungsfirmen, die groß mit Gratisentrümpelung werben, eingeladen habe uns Kostenvoranschläge zu erstellen, und entweder abwinken, weil ihnen der Auftrag zu groß sei oder dafür horrende Anbote vorlegen, wissen wir, dass wir ein Problem haben. Für Mutter wie für uns darf die Räumung nämlich keinen Cent kosten. Noch dazu bis spätestens 30. September. Keine leichte Vorgabe! Für meine Geschwister ist damit die Sache erledigt. Für Mutter ebenso. Für mich nicht!
22. August. Drei Wochen sind seit Kündigung des Mietvertrags vergangen. Immer noch habe ich keine Ahnung, wie das alles funktionieren soll. Trotzdem will ich es schaffen. Es muss eine Lösung geben, bin ich überzeugt! Das Unmögliche möglich machen. Es gibt niemanden, der mich gezwungen hätte. Und mittlerweile auch niemanden, der mir hilft. Das gleiche Verhalten wie meine Geschwister zu zeigen, ist für mich inakzeptabel: totale Niederlage. Aber vorwerfen kann ich es ihnen nicht. Im Gegenteil: ich verstehe sie. Nur ich habe mir in dieser Sache geschworen: zu siegen – unbedingt – meine Mutter nicht im Stich zu lassen und eine Lösung zu finden.
Wo die Weisheit am Ende ist, dort beginnt … ? Ja, was denn? Sind wir nicht alle mit dem Universum verbunden? Wenn das so ist, dann kann ich etwas bewegen. Versuchen muss ich es zumindest. Ich kann dabei nur gewinnen. Ich muss mit dem Universum ein ernstes Wörtchen reden! Bleibt mir denn was Anderes übrig? Neben Arbeit und Verpflichtungen muss ich in Kontakt kommen, in Dialog treten mit dem Universum. Jede freie Sekunde. Und gerade in diesem Prozess der Herausforderung spüre ich etwas Paradoxes: Freude und Erfüllung und dass mein Leben pulsiert.
(Foto: DreamLand Media/Shutterstock.com)
-→ Fortsetzung 3 v 3
© Fritz Schuler 2022-04-16