Urlaub im Gedicht

Im Reisebüro meiner Träume

ließ ich mich beraten.

Wollen Sie Meer oder Bäume

mit Hin- und Rückfahrten?

Wollen Sie Pension im Vollen

oder täglich selbst kochen?

Wollen Sie Ihr Gepäck rollen

oder Butler Hans-Jochen?

Ich wollte Bäume am Meer

und ein Haus voller Sand.

Wollte hin, nicht mehr her

und die Welt als mein Land.

Wenn Sie das so sagen,

dann rate ich schlicht:

Sie reisen am besten

in ein Urlaubsgedicht.

Wenn Sie sich beeilen,

können Sie heute noch los.

Denn zwischen den Zeilen

ist der Andrang sehr groß.

Zum Frühstück bei Rilke

und mittags bei Heine.

Am Abend Novalis

und nachts dann alleine.

Noch nie war die Reise

so gut geleimt.

Denn in diesem Urlaub

blieb nichts ungereimt.