Vor zwei Jahren entschlossen sich mein Mann und ich, das uns bisher unbekannte Montenegro, das âLand der schwarzen Bergeâ, eine Flugstunde von Graz entfernt, kennenzulernen. Ein kleines Land an der adriatischen KĂŒste, zwischen Kroatien und Albanien gelegen,
Es hat nur 1/5 der FlĂ€che von Ăsterreich, aber wegen der vielen Berge nur 1/13 der Einwohnerzahl. Es gehörte 90 Jahre zu Serbien, bzw. Jugoslawien und ist seit 2006 eine unabhĂ€ngige Republik. Die Bevölkerung besteht hauptsĂ€chlich aus Montenegriner, Serben und Bosniern, sowie Minderheiten von Albanern, Muslimen und Roma. Das Religionsbekenntnis ist vorwiegend Serbisch-Orthodox, es gibt auch muslimische und katholische Minderheiten.
KĂŒstenlĂ€nge an der Adria ist ca.300 km, zum GroĂteil steil abfallend und durch viele Buchten gegliedert, 73 km davon sind Strand. Die schönste Bucht, Kotor, ist ein Naturhafen, man nennt sie auch den sĂŒdlichsten Fjord Europas.
Die Bergmassive sind ĂŒber 2500m hoch, von Schluchten bildenden TĂ€lern durchschnitten. So ist die 140 km lange Tara-Schlucht mit einer Tiefe von 1300 m eine die lĂ€ngsten und tiefsten Europas. Der Skutarisee, ca. 400 qkm groĂ, gehört zu â zu Montenegro, â zu Albanien,
Landwirtschaftlich werden Oliven, Wein, Getreide, ZitrusfrĂŒchte, Tabak angebaut. Es gibt auch Fischereibetrieb. An BodenschĂ€tzen finden sich Bauxit, Braunkohle und Eisenerz.
Unter Tito wurde 1979 die Eisenbahn von Belgrad zur KĂŒstenstadt Bar gebaut, die ein technisches Meisterwerk ist: 254 Tunnel und 435 BrĂŒcken, die meisten davon in Montenegro. Das Mala-Ryeka-Viadukt ist die höchste EisenbahnbrĂŒcke Europas und liegt 200 m ĂŒber dem Talgrund.
Beim Flug ĂŒber Montenegro sahen wir bereits sehr viele hohe, Ende April noch schneebedeckte Berge, bzw. Gebirgsketten und kaum Besiedlung, auch hatten wir einen Blick auf den Scutarisee.
Wir landeten in Podgorica (ehemals Titograd), der im Inneren des Landes gelegenen Hauptstadt. Die 173 m lange MilleniumsbrĂŒcke ist eine SchrĂ€gseilbrĂŒcke ĂŒber die Moraca, 2005 fertiggestellt.
Wahrzeichen der Stadt ist die in byzantinischen Stil erbaute erst 2013 fertiggestellte Auferstehungskathedrale, eine der gröĂten serbisch-orthodoxen Kirchen. GrundflĂ€che 1300qm, mit einer 35m hohen Kuppel und GlockentĂŒrmen mit 17 Glocken. In dieser wirklich sehr beeindruckenden Kathedrale sind die InnenrĂ€ume mit Fresken, 6200qm Mosaiken auf vergoldetem Untergrund, Ikonen, Steinplastiken und Holzschnitzereien verziert, die Böden mit ca. 2000qm herrlichen Mosaiken.
Von Podgorica fuhren wir mit dem Bus ca. eineinhalb Stunden, teils auch parallel der Eisenbahnschienen, zu unserem in der NĂ€he der KĂŒstenstadt Budva gelegenen Ferienanlage Tara, in der wir 8 Tage wohnen und von dort AusflĂŒge ins Land machen werden. Und es sind schöne und interessante AusflĂŒge geworden!
© Adelinde Barilich 2021-05-24