V, der Weltenwanderer- Kapitel 14

Kapitel 14 – die Schattenoase

Die Monate der Vorbereitung hatten sich gelohnt. Schattenhain war gewachsen – aus Holz, Stein und Hoffnung. Was einst als Zuflucht begann, war nun ein pulsierender Ort des Neubeginns geworden. Doch V wusste: Es war nur der Anfang.

Tief in seinem Innersten trug er das Versprechen des Drachenvaters, die Schattenoase zu einem Ort zu machen, der nicht nur Zuflucht, sondern auch Ursprung von Wandel sein sollte. Und so rief er sein Volk zusammen – die Gestrandeten, die Überlebenden, die Suchenden. Männer und Frauen, die in den Ruinen Hamburgs ihre Vergangenheit begraben, aber ihre Hoffnung nicht verloren hatten.

Mit Theas Hilfe, die längst zu einer angesehenen Heilerin geworden war, organisierte V den Aufbruch. Wagen wurden beladen, Vorräte vorbereitet, Werkzeuge verstaut. Jeder wusste, dass sie nicht einfach reisten – sie wagten einen Schritt in eine neue Welt.

Dann, in einem offenen Feld außerhalb von Schattenhain, erhob V den Dolch. Rubinrot leuchtete seine Klinge, schwarzer Rauch kringelte sich empor. Mit einem klaren Schnitt durch die Luft öffnete sich ein gleißendes Portal – groß genug für alle. Auf der anderen Seite lag sie: die Schattenoase, üppig grün, tropisch warm, von Magie durchzogen und unter dem wachsamen Blick eines alten Vulkans.

Als der letzte Bewohner durchgetreten war, schloss sich das Portal. Der Himmel über ihnen war fremd, aber frei von Schreien und Feuer. Stattdessen rauschte das Meer leise im Hintergrund, und exotische Vögel flogen durch das Dickicht.

V stand am Rand des Dschungels, Thea an seiner Seite. „Dies ist der Anfang“, murmelte er.
Sie blickte ihn an. „Der Anfang wovon?“
Er sah auf die Siedler, wie sie Zelte errichteten und das Gelände sicherten. „Von einer neuen Welt. Einer Welt, die wir formen.“

Die Schattenoase – sein Traum, seine Verantwortung. Und tief unter der Erde, verborgen in den Katakomben unter dem Vulkan, warteten noch viele Geheimnisse. Doch zuerst musste gebaut werden – ein neues Zuhause für ein Volk zwischen Licht und Schatten