Verbotene Begierde

Jelosophie

von Jelosophie

Story

Wann ist es vertretbar, wann sollte die Vernunft Überhand nehmen. Ist StĂ€rke Widerstand oder ist StĂ€rke Entfesselung der Begierde?

Reize sind allgegenwĂ€rtig. Bei manchen von uns ist es ein schleichender Prozess, manche werden förmlich ĂŒberrollt und sind wie paralysiert. Das Schöne daran, wenn es wie ein Blitz einschlĂ€gt, wirst du dich nicht wehren. Als Teenager oder junger Erwachsener bist du optischen Reizen verfallen. Doch das Ă€ndert sich im Alter.

15 Jahre der Vernunft im Kokon gebettet erlebt sie jetzt Szenarien jenseits von Vernunft und Logik. Ihr Verstand setzt aus. Es ist ein Telefonat welches sie aus der Fassung bringt. Sie vergisst die Kaffeemaschine einzuschalten, wartet. Der hypnotisierte Blick schaut ins Narrenkastl. Minutenlang, stundenlang! Nach einer Nachricht werden die HĂ€nde schwach um einen Bleistift fest zu halten. Er fĂ€llt. Erst das GerĂ€usch vom Aufprall holt sie in die RealitĂ€t zurĂŒck. Jedes Wort wird analysiert, jedes Gestikulieren wirkt einladend. Reine mentale Verbundenheit. Sie denkt daran und bekommt im selben Moment genau diese Nachricht von ihm. Warum ist diese Distanz da obwohl man sich so Ă€hnlich ist? Tja alles Verbotene ist der SchlĂŒssel die Fantasie zu entfachen. Hierbei handelt es sich um hochgradige beidseitig vorhandene Disziplin. Man will ja nichts kaputt machen. Was geht in einem Menschen vor wenn er Feuer und Flamme ist fĂŒr das GegenĂŒber, gleichzeitig weiß das Verbot zu respektieren? Die Begierde steigt ins Unermessliche. Nur ein leidenschaftliches Wesen welches nach wahrer Zuneigung trachtet wird sich in dieser Slow-Motion-Spirale entfalten können. Eloquent, ausdauernd und sinnlich, das ist sie. Innerlich ist ihre GefĂŒhlswelt durcheinander. Herzrasen und Erregung, Durchblutung bis in jede Faser ihres Körpers der nun nicht mehr ihrer ist, sind nur die Vorboten. Sie gehört nicht mehr sich selbst. Sie gehört jetzt ihm. Ein Erdbeben oder doch ein Hurrikane der GefĂŒhle? Beides. Sie ist nicht stabil auf den Beinen und doch fliegt sie. Wechselbad der GefĂŒhle. Die Anziehung und das Verlangen nach ihm/ihr ist zugleich berauschend und magisch. Man geht aufeinander zu, kommt sich nĂ€her, kann den Atem des anderen im Nacken spĂŒren. Seinen Duft hat man stundenlang und Stunden spĂ€ter noch in der Nase. Die Fantasie lĂ€sst sie spĂŒren wie sich seine Haut anfĂŒhlt, ihre Finger durch sein Haar gleiten, jedoch wird sie niemals entgleiten. Es ist ihr unmöglich den letzten Schritt zu wagen, denn es ist ein unsichtbarer Schleier der ĂŒber ihre Fantasie und RealitĂ€t wacht.

Nun ist es 15 Uhr. Sie verlĂ€sst das BĂŒro. Morgen geht der Wahnsinn weiter, denn beide sind wieder da. Er ist greifbar und doch so fern. Sie kann sein ParfĂŒm auf dem Flur schmecken und doch ist es wie ein Zigarrenrauch der sich wieder in Luft auflöst.

Das Streben nach der Person die deine Gravitation aufhebt und sexuell in eine Art tranceÀhnliche Schockstarre fallen lÀsst Dein Empfinden, deine Gedanken ohnmÀchtig werden lÀsst.

© Jelosophie 2020-03-31