von Monika S. Paseka
Erst seit meiner Weltreise ist mir annähernd das gigantische Ausmaß unseres Planeten, seine Lebendigkeit und pulsierende Kraft bewusst. Mithilfe der starken Naturpräsenz in Neuseeland kam ich zu der Gewissheit, dass nichts im Universum isoliert existiert, alles mit allem verbunden ist und, dass alles was wir im Leben brauchen bereits in dieser Welt und in uns angelegt ist.
Māori, die Ureinwohner Neuseelands sagen: ´Gehe dorthin, wo die Vögel singen. Gehe in die Natur, dort findet Heilung statt´. Und Heilung geschieht, indem wir uns wieder mit der Erde, dem Meer, dem Wald und unserer Kultur verbinden. Māori sprechen davon, dass wir Menschen die Natur nicht ´besitzen´ können. Wie auch, wenn nach ihrem Wissen und Empfinden große Flüsse die Lebensadern von Mutter Erde sind!
Entspannt sah ich die Welt mit den neugierigen Augen meines inneren Kindes: Berge, die sich würdevoll aufrichteten und mit ihrem Antlitz wissend in den Himmel blickten. Ewigkeiten ruhte mein Blick auf der Oberfläche des Pazifiks, bis ich geistig in die Tiefen dieser anderen Welt eintauchte. Am Strand malte ich selig mit einem Ast im Sand. Ich schaute den flauschigen Wolken zu, die über den Himmel zogen. In einem winzigen Sportflugzeug über den Gletschern des Aoraki/Mt. Cook – dem höchsten Berg Neuseelands mit 3754 m, nahm mir der atemberaubende Anblick von natürlicher Schönheit meine aufflackernde Flugangst. Von hier konnte ich die Welt mit den Augen der Unbefangenheit betrachten und entdeckte, wie sehr mein inneres Kind in diese Welt verliebt war.
Angstfrei erlebte ich den dreistündigen Flug von Neuseeland nach Tonga über das glitzernde Meer und bewunderte die Größe und Mächtigkeit des Pazifischen Ozeans. Angesichts seiner ungestümen Lebendigkeit und Urgewalt wurde mir bewusst, wie klein wir Menschen auf dieser Erde sind. Und ich stellte mir vor, im Verhältnis zu den Wassermassen, maximal ein winziger Wassertropfen zu sein. Ich hing meinen Gedanken nach und plötzlich, dem Himmel so nahe, empfand ich etwas Unbeschreibliches. Es war eine Verbundenheit in einer neuen Dimension, ein Empfinden, das mich mit allem in Kontakt brachte: mit dem Ozean, der Erde, der Energie der Pflanzen, der Berge und allem, was ist … Ich bin ein Teil des Ganzen, auch wenn in Relation nur so groß wie ein Wassertropfen.
Die Urenergie nennen einige ´Gott´, andere bezeichnen sie als Essenz oder Quelle, als den Ursprung von Bewusstsein. Māori sprechen von IO, dem Allerhöchsten, der Schöpfung. Für sie ist das gesamte Universum ein lebendiger Organismus, der aus einem Urbewusstsein heraus erschaffen wurde. Nichts existiert isoliert in diesem Universum – ALLES ist mit allem verbunden …
Wir brauchen MUTTER ERDE. Wir brauchen die Natur in ihrer Vielfalt, in ihrer authentischen, archaischen Form, in ihrem Naturell, in ihrer Funktion für unser aller Leben, für unsere Gesundheit und für unseren Seelenfrieden.
© Monika S. Paseka 2021-05-24