Seit Jahrhunderten galt Aristoteles‘ Lehre: “Die Natur verabscheut die Leere”. Von Newton bis Maxwell – alle verfochten die Idee eines mit Äther oder unsichtbaren Substanz gefüllten Weltalls. Wie sonst könnten sich Licht oder Magnetismus ausbreiten?
Erst als Otto von Guericke 1657 in zwei Halbkugeln ein Vakuum erzeugte, sodass selbst Pferde die Kugeln nicht auseinanderziehen konnten, schwärmte man vom Vakuum und seiner „mächtigen, ja göttlich vollkommenen Rolle“.
“Die Kraft des Universums kommt aus seiner Leere”. Mit Einsteins Relativitätstheorie kam die Physik dann ohne den Äther aus.
Die aktuelle Diskussion zeigt, dass der “Äther” von einst “auferstanden” ist. Das mit virtuellen Partikeln angefüllte Vakuum des Weltraums als “neuen Äther” hat neue Reflexionen über ein “Quantenvakuum“ entfacht. Ist dies eine mögliche Quelle der ”dunklen Energie“, die das Weltall immer schneller auseinander treibt?
„Das Schicksal des Universums wird durch die Eigenschaften des Vakuums entschieden“, so der Physiker Paul Davies (Universität Arizona). Ob der Kosmos in einer dunklen Leere endet, in dem Materie und Energie unendlich verdünnt sind, oder furios in einem „großen Knatsch“ – scheint abhängig vom Quantenvakuum.
„Ex nihilo nihil fit“, wusste der Lateiner, “aus dem Nichts entsteht nichts”. Doch hier widerspricht die Quantentheorie: Selbst aus dem Vakuum kann etwas entstehen, sofern man es mit viel Energie aus der “Reserve” lockt. Dann wird aus Energie Masse (E=M {x c hoch 2} weil es keinen leeren Raum gibt. Selbst das perfekteste Vakuum enthält ein „kochendes Gebräu aus virtuellen Partikeln“ – die erscheinen und verschwinden so rasch, dass wir dies nicht … sehen können.
Das ist die Quanten-Fluktuation, in der spontan Teilchen und Antiteilchen entstehen, die sich gleich wieder gegenseitig auslöschen.
Am Anfang des Universums kam es zu einer winzigen Ungleichverteilung, einem leichten Überschuss von Materie über Antimaterie. Beim gegenseitigen Löschen blieb ein winziger Teil an Materie bestehen, Ausgangspunkt ALLER heutigen Sterne und Galaxien. Eine Asymmetrie im Moment der Schöpfung führte zu einem Universum aus dem Nichts.
…
Der Physiker Hans-Peter Dürr formuliert: „Alles ist aus Geist aufgebaut und Materie ist ihre greifbare Ausdrucksform.“
Auch Marcus Schmieke sieht auf Quantenebene nichts: keine Materie, keine Teilchen, keine Wellen, kein “Etwas”, nur “Wirksamkeit” – auf dieser Ebene ist alles offen.
Erst wenn man sie beschreibt, fällt man aus dem geistverbundenen Zustand und tritt in den (Sprache der Quantenphysik) Zustand von Teilchen oder Welle ein – dann entsteht Materie.
Auf dieser Teilchenebene besteht eine Verbindung (Verschränkung) zwischen beliebig weit voneinander entfernten, über den ganzen Kosmos verteilten Teilchen, die voneinander wissen und sich in Überlichtgeschwindigkeit (?) aufeinander abstimmen können.
Könnte man meinen, dass es doch ein Allbewußtsein gibt?
© Heinz-Dieter Brandt 2022-11-10